Frischer Wind von Mercedes: Manor kappt Bindung zu McLaren

Manor-Sportdirektor Dave Ryan bestätigt, dass man seit diesem Monat im Windkanal von Mercedes testet - Verbindung zu McLaren endet damit endgültig

(Motorsport-Total.com) - Vor kurzem galt Manor noch als enger Partner des McLaren-Teams, weil man unter anderem das Getriebe genutzt hat und auch im Windkanal testen war, doch die Verbindungen nach Woking sind mittlerweile so gut wie gekappt. Das Getriebe kommt in der Formel-1-Saison 2016 von Williams und Anfang des Monats ist man auch aus dem Windkanal von McLaren ausgezogen. Stattdessen wird man das Auto für 2017 nun im Windtunnel von Mercedes entwickeln.

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"Als die Windkanalvereinbarung mit McLaren zu ihrem Ende kam, hatten wir eine interne Diskussion und sind zu dem Schluss gekommen, dass Mercedes besser für uns ist", erklärt Sportdirektor Dave Ryan gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Es ist nur 20 Minuten entfernt von uns, logistisch ist es viel besser, und wir haben bereits bei den Motoren ein gute Verbindung zu Mercedes", sagt er.

Vor der Saison wurde bekannt, dass Manor 2016 mit Triebwerken von Mercedes an den Start gehen wird, anstatt auf alte Modelle von Ferrari zu setzen. Für das kleine Team war dies eine wichtige Triebfeder auf dem Weg in Richtung Mittelfeld, weil man dadurch an Konkurrenzfähigkeit gewonnen hat. Im Gegenzug parkt man Mercedes-Protege Pascal Wehrlein in einem der Autos, was für beide Seiten Vorteile bringt.

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Doch von einer sehr engen Partnerschaft oder gar einem B-Team will man bei Manor nicht sprechen: "Wir haben eine rein wirtschaftliche Verbindung mit Mercedes", unterstreicht Ryan. "Für die Windkanalnutzung bezahlen wir. Wir kaufen ihren Motor und wir kaufen ihr Unterstützungspaket - so wie Williams."

Von McLaren hat man sich dagegen im Grunde komplett getrennt. Abgesehen von den notwendigen Standardbauteilen wie der Elektronik, die jedes Team nutzt, gibt es derzeit keine Zusammenarbeit: "Wir benutzen einige vorgeschriebene Systeme von ihnen, aber wir sind unabhängig und benutzen sonst nichts. Vielleicht gehen wir in der Übergangszeit noch einmal eine Woche in ihren Windkanal, aber mehr nicht", so Ryan.