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Neuer Deal: Kein Champagner mehr für die Sieger
Warum in der Formel 1 zum 50-Jahr-Jubiläum der ersten Champagnerdusche im Motorsport kein Champagner mehr verspritzt wird - Und das vorerst so bleiben wird
(Motorsport-Total.com) - Beim Saisonauftakt in Melbourne endete in der Formel 1 eine jahrzehntelange Tradition: Obwohl der Zeremonienmeister "Champaaaaagne" ausrief, begossen die Piloten einander nicht mit dem berühmten Schaumwein aus Frankreich, der nur in der Champagne hergestellt werden darf. Durch den Ausstieg von Champagnersponsor Mumm nach 15 Jahren kam schlichter Chardonnay der Marke Chandon zum Einsatz.
© xpbimages.com
Seit dieser Saison findet das legendäre "Champagnerbad" mit Chardonnay statt Zoom Download
Chandon war eigentlich nur eingesprungen, doch nun hat Formel-1-Boss Bernie Ecclestone einen neuen Sponsoring-Deal eingefädelt. Erneut soll es sich dabei um keinen echten Champagnerhersteller handeln. Immerhin hat der Zeremonienmeister inzwischen umgelernt: Bei den vergangenen Rennen eröffnete er die Chardonnaydusche mit den Worten: "Let the celebration beginn."
Doch warum hat die Formel 1 keinen Champagner-Sponsor mehr gefunden? Der traditionelle Champagnerhersteller Moet-Chandon hat sich schon um die Jahrtausendwende entschlossen, das Engagement in der Formel 1 zu beenden. Die Marke Chandon, die zwar zum gleichen Konzern gehört, aber im Weinbaugebiet Napa Valley in Kalifornien sitzt, agiert als McLaren-Sponsor und hat seit Saisonbeginn auch die Siegerehrungen ausgestattet.
Mumm ist nun in der Formel E aktiv. Der Grund? "Wir haben Formula One Management ein Angebot unterbreitet und haben erst sehr spät eine Reaktion erhalten", erklärt Firmenchef Louis de Fautereau gegenüber 'Reuters'. "Deswegen haben wir uns entschieden, unseren Fokus auf die Formel E und deren innovativen Aspekt zu legen."
Das Champagner-Ende in der Formel 1 kommt kurioserweise ausgerechnet zum 50-Jahr-Jubiläums der ersten Champagnerdusche im Motorsport. Der Hintergrund: 1966 erhielt Jo Siffert als Sieger der 24 Stunden von Le Mans eine Flasche Champagner, deren Korken sich wegen der Sonneneinstrahlung von selbst löste. Der Schweizer reagierte prompt und spritzte den Schaumwein in die jubelnde Menge. Im Jahr darauf macht es ihm der US-Amerikaner Dan Gurney nach - eine Tradition war damit geboren.