• 22. Mai 2016 · 16:32 Uhr

Formel 1 auch über 2016 hinaus in Hockenheim?

In diesem Jahr kehrt die Formel 1 nach Deutschland zurück: Ob sie auch danach am Hockenheimring gastieren wird, hängt vor allem von einem Faktor ab

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 kämpft derzeit nicht nur mit sich, sondern auch mit den Zuschauerzahlen. Sowohl vor dem Fernseher als auch an den Strecken sind die Fanmassen von einst längst nicht mehr so zahlreich. Beim Europaauftakt in Barcelona sahen nach offiziellen Angaben 87.245 Fans den Großen Preis von Spanien live vor Ort - ein magerer Anstieg von 545 Menschen im Vergleich zum Vorjahr. Zahlreiche Tribünen bleiben leer. Beim Comeback der Formel 1 in Deutschland soll das natürlich anders werden.

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Der Hockenheimring hofft bei deutschen Formel-1-Comeback auf volle Tribünen Zoom Download

Am 31. Juli 2016 gastiert die Königsklasse auf dem Hockenheimring. Mit dem Hashtag #F1istzurueck rührt der Veranstalter bereits jetzt mächtig die Werbetrommel. Um die Kosten zu decken, müssten 60.000 Tickets verkauft werden. Bisher liege man bei 35.000 Tickets, wie Streckenchef Georg Seiler im Interview mit 'Motorsport-Total.com' verrät. Sein Vertrag mit Formel-1-Primus Bernie Ecclestone gilt bis 2018, doch alles hängt vom Erfolg in diesem Jahr ab. "Wir wollen keine Verluste und müssen kämpfen, dass die Zukunft weitergeht", gibt Seiler zu.

Schlecht reden wolle er aber nichts, stattdessen 2016 abwarten. können wir dann immer noch. "Vergangenes Jahr fand kein Rennen statt. Es muss also erst einmal wieder ins Laufen kommen", sagt der Chef des Hockenheimrings. "Aber alle Verträge der Zukunft, das sage ich ganz bewusst, müssen sich rechnen. Deshalb hoffen wir auf ein erfolgreiches 2016." Denn ein noch so guter Vertrag bringe nichts, wenn Zuschauer fehlen, erklärt Seiler. Er hofft, dass auch der Nürburgring bald wieder ein Formel-1-Rennen ausrichtet.

Formel 1 im Jahr 2017 wieder am Nürburgring?

Seit 2007 fanden die Deutschland-Rennen der Königsklasse im jährlichen Wechsel auf dem Nürburgring und auf dem Hockenheimring statt. 2015 musste ersterer aufgrund finanzieller Engpässe jedoch pausieren. Vertragsverhandlungen mit Ecclestone waren gescheitert. "Wir wären eingesprungen, aber das Risiko war zu hoch", sagt Seiler heute. Für die Zukunft hält er an der Alternierung fest: "In Deutschland gibt es nun mal zwei große Rennstrecken. Deshalb ist es auch richtig, dass abgewechselt wird."


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Und wenn der Nürburgring keinen neuen Vertrag für 2017 aushandeln kann? Würde der Hockenheimring die Formel 1 in Deutschland dann auch ganz alleine ausrichten? "Wenn ich keine Verluste hätte und kein anderer um die Formel 1 kämpfen würde, dann würde ich das jeden Tag machen", lacht Seiler. Doch am Ende müsse es sich wie gesagt rechnen. Vorerst konzentriere man sich deshalb auf den eigenen Vertrag: "Den müssen wir erfüllen und werden wir erfüllen. Und setzen da auf die Fans."

Um diese anzulocken, setzt man neben teils günstigeren Tickets und einem umfangreichen Rahmenprogramm voll und ganz auf die Comeback-Kampagne. "Das funktioniert super. Die Leute reagieren extrem positiv. Da merkt man auch, dass es eine Vorfreude gibt", sagt Jorn Teske, Marketingleiter am Hockenheimring. "Auch die Fahrer waren gar nicht überrascht, dass wir mit dieser Botschaft an sie heran gegangen sind. Sie waren mehr als gerne bereit, Pate zu stehen und sich dafür einzusetzen."

Deutsches Formel-1-Rennen wichtiger Imagefaktor

"Es geht darum, dass sich alle gemeinsam zum Deutschland-Grand-Prix bekennen."Jorn Teske, Marketingleiter
"Es ist eine Bekennerkampagne. Es geht darum, dass sich alle gemeinsam zum Deutschland-Grand-Prix bekennen. Wir als Rennstrecke sowieso, die Motorsportler und Teams, die Fans. In gewisser Weise würden wir uns auch freuen, wenn sich die Wirtschaft dazu bekennt", sagt Teske weiter. Denn der Hockenheimring stemmt die Austragung der Formel 1 ohne finanzielle Unterstützung von außen. Dabei hat der Event nicht nur für die Strecke selbst, sondern auch die Region einen enormen Imagewert.

"Wir sind schon seit langem Grand-Prix-Strecke", blickt Streckenchef Seiler zurück. "Das war schon immer sehr wichtig." Dennoch habe man mit zahlreichen anderen Veranstaltungen vorgesorgt: "Ich glaube nicht, dass wenn wir von heute auf morgen keine Formel-1-Rennstrecke mehr wären, unser Image verloren geht." Trotzdem spiele es bei der Vermietung an andere Interessenten eine mitunter erhebliche Rolle. "Die wollen eben da Veranstaltungen durchführen, wo Vettel und andere auf der Rennstrecke waren."

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