• 19. Mai 2016 · 16:16 Uhr

McNish: Weniger VIP-Ausrichtung würde Formel 1 helfen

Allan McNish kritisiert die VIP-Ausrichtung der Formel 1, die auf Exklusivität abzielt - Vergleich mit WEC: Offene Fahrerlager und mehr Begeisterung

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 steht vor den Toren des Fürstentums, dem Glitzer-und-Glamour-Grand-Prix der Saison. Die Schönen und Reichen versammeln sich alljährlich in Monaco, um sich zur Schau zu stellen und zu zeigen, was man hat. Mit dem Rennsport selbst hat das freilich wenig zu tun, er dient den oberen Zehntausend nur als Bühne. Diese Verkennung des eigentlichen Geschehens auf der Rennstrecke lässt echte Racer traurig werden. Einer von ihnen ist der dreifache Le-Mans-Gewinner Allan McNish, der in der Saison 2002 selbst im Toyota-Formel-1-Cockpit saß.

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"Ich denke, die Formel 1 kann von anderen Serien lernen, und andere können auch von der Formel 1 lernen", beginnt er vorsichtig mit seiner Kritik gegenüber James Allens Blog 'JAonF1'. Er weiß: "Keine Meisterschaft ist perfekt." Auch die Langstrecken-Serie (WEC) hat ihre Schwächen, doch mit abflachendem Interesse an der Formel 1, nimmt dieses an der WEC zu. Auch aufgrund der verschiedenen Technologie-Konzepte in der LMP1-Klasse, die für technisch interessiertes Publikum reizvoll geworden ist. Außerdem kämpfen dort Porsche, Audi und Toyota auf Augenhöhe.

Die Formel 1 hat laut dem Schotten ein ganz anderes Problem: Man hat sich von den Wurzeln der Rennsportphilosophie entfernt hin zu einem profitablen Milliarden-Geschäft. "Die Formel 1 hat sich für die VIPs extrem exklusiv gestaltet. Dadurch hat der Sport ein bisschen an Leidenschaft verloren", glaubt McNish.


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Er bringt ein Beispiel: "Manche Boxengassen sind so groß und weitläufig, wenn da nur wenige Leute herumlaufen, dann fühlt man diesen Spirit nicht mehr." Anders als in der WEC, wo man keine strengen Regeln beim Zugang zum Fahrerlager hat. "Egal ob Fans, die für die Teams arbeiten oder Fans, die Geld bezahlen und durch die Kundentüre hereinkommen, sie mögen die Tatsache, dass es ein offenes Fahrerlager ist", erklärt der ehemalige Audi-Pilot.

Der 46-Jährige versteht aber auch die Vorgehensweise der Formel-1-Promoter. Immerhin müssen von den Kunden für eine Paddock-Club-Karte mit Zugang zum Fahrerlager mehrere tausend Euro pro Rennen bezahlt werden, womit gutes Geld verdient wird. "Natürlich kann ich auch verstehen, warum man als Geschäftsmodell diesen Weg eingeschlagen hat."

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