EU-Wettbewerbsklage: Force India wartet Reglement 2017 ab
Wie es mit der EU-Wettbewerbsklage von Force India und Sauber gegen die Formel 1 weitergeht, wieso man wartet und warum Ecclestone mit der Klage gut leben kann
(Motorsport-Total.com) - Force India will die Fertigstellung des Reglements 2017 abwarten, ehe man weitere Schritte bei der EU-Wettbewerbskommission gegen die Formel 1 erwägt. "Wir werden bis Ende des Monats warten, ehe wir alle Änderungen kennen und genau wissen, wie es weitergeht", erklärt der stellvertretende Teamchef Robert Fernley gegenüber 'Reuters'.
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Robert Fernley in Lauerstellung: Force India sitzt der Strategiegruppe im Nacken Zoom Download
Sein Rennstall und Sauber hatten bei der Europäischen Union im September 2015 Beschwerde gegen die Formel 1 eingelegt, weil man sich bei der Einnahmenverteilung und der Führung des Sports im Vergleich zu den größeren Teams benachteiligt fühlt. Das könnte in letzter Konsequenz dazu führen, dass die Verträge zwischen FOM, FIA und den Teams neu verhandelt werden müssen. Die Warteposition Force Indias könnte ein Druckmittel gegen die Entscheidungsträger sein, ihre Position in Hinblick auf das neue Reglement nicht zu sehr auszunutzen.
"Wir haben unsere Beschwerde eingereicht, die dann an CVC (den Inhaber der kommerziellen Rechte; Anm. d. Red.) weitergeleitet wurde. CVC hat (der EU) geantwortet, wovon wir eine Kopie bekommen haben. Jetzt müssen wir wieder antworten", erklärt Fernley den Ablauf. Abschließend werde sich die EU-Wettbewerbskommission die Angelegenheit ansehen und ein Urteil fällen.
Eine endgültige Entscheidung über das Reglement wird voraussichtlich Ende April via Mehrheitsbeschluss fallen, denn die Strategiegruppe hat sich darauf geeinigt, die Deadline für das Sportliche und Technische Reglement 2017 um zwei Monate zu verschieben.
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#10: Der österreichische Designer Gustav Brunner hat schon zweimal für Ferrari gearbeitet, aber so viel Geld wie zwischen 2001 und 2005 bei Toyota hat er nie zuvor verdient. Bevor er das Toyota-Angebot annimmt, empfindet er dieses finanziell zwar als gut, aber nicht überragend - bis er merkt, dass die vereinbarte Gage jährlich gedacht ist und nicht wie irrtümlich angenommen für die komplette Vertragslaufzeit. Fotostrecke
Die Strategiegruppe, die aus den Teams Mercedes, Ferrari, Red Bull, Williams und McLaren sowie dem abgesehen von diesen Rennställen Bestplatzierten in der Konstrukteurs-WM des Vorjahres (Force India) besteht, wird in der Beschwerde angeprangert und als "fragwürdiges Kartell" bezeichnet. Sie werden auch bei der Einnahmenverteilung bevorteilt (siehe "Bernie Money" - die Enthüllung des geheimen Schlüssels der Formel-1-Einnahmenverteilung).
Offensichtlich könnte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, der als Urheber der bis 2020 festgelegten Entscheidungs- und Geldverteilungsstruktur gilt, gut mit einer Zerschlagung leben. "Die EU interessiert sich zunehmend dafür, wie wettbewerbsunfreundlich unsere Struktur ist", sagt der 85-Jährige, der durch die Macht der großen Teams zuletzt einige politische Niederlagen einstecken musste. "Wenn die EU wirklich aufmerksam wird, dann könnten sie sich das ansehen und uns vorschreiben, die Verträge zu zerreißen."