Red-Bull-Deal: Aston Martin kehrt in die Formel 1 zurück
Nicht mit einem Motorenbranding, sondern als Sponsor verbündet sich die Sportwagenschmiede mit Red Bull - Gemeinsames Projekt mit Stardesigner Newey
(Motorsport-Total.com) - Aston Martin wird schon am Wochenede als Sponsor Red Bulls ein überraschendes Comeback in der Königsklasse feiern. Wie am Rande des Formel-1-Saisonauftakts in Melboune zu hören ist, soll nicht nur das Logo der britischen Sportwagenschmiede auf der Nase des RB12 verewigt werden, sondern auch ein gemeinsames Serienauto-Projekt mit Stardesigner Adrian Newey Teil des Deals sein. Um das im vergangenen Sommer erwogene Motorenbranding handelt es sich allerdings nicht.
Vielmehr will Aston Martin davon profitieren, dass Red Bull sich mit der Luxusuhren-Marke TAG Heuer in dieser Funktion einen weiteren Partner aus dem Premiumsegment geangelt hat. Die Marke tritt auf den Formel-1-Rennbahnen in einen Konkurrenzkampf gegen Unternehmen ein, die im Kerngeschäft mit Serienwagen zwei der größten Kontrahenten sind, nämlich Ferrari und McLaren.
Nichtsdestotrotz ist weiter die Rede davon, dass Aston Martin sein Engagement in der Formel 1 über ein Sponsoring hinaus stärken und bis 2020 in erweiterter Funktion - wie auch immer genau - einsteigen will.
Auswirkungen hat die Einigung auch auf Force India: Die Vijay-Mallya-Truppe verhandelte im Winter mit Aston Martin bezüglich eines Brandings des Rennstalls und erlitt mit dem Vorhaben Schiffbruch. Nun könnte die Sache vom Tisch sein, zumal Johnnie-Walker-Mutterfirma Diageo sich für eine weitere Zusammenarbeit mit McLaren entschied und nicht für ein Konzept mit Aston Martin. Bei Force India prangen aber weiter die Logos der Wodkamarke Smirnoff auf den Autos.
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#10 Sauber & Chelsea FC: Ab 2012 waren das Schweizer Formel-1-Team und die Londoner Fußballmannschaft Partner. Die Idee hinter dem Deal war es, beiden Marken Präsenz außerhalb ihres Kernpublikums zu verschaffen und Know-how auszutauschen. Eigentümer des Chelsea FC war damals der russische Milliardär Roman Abramowitsch, den Bernie Ecclestone jahrelang vergeblich von einem Formel-1-Engagement überzeugen wollte. Fotostrecke
Red Bull und Aston Martin hatten bereits im vergangenen Sommer über ein Motorenbranding verhandelt. Grundlage dafür wäre eine Belieferung mit Mercedes-Triebwerken gewesen, denn Mutterkonzern Daimler hält Minderheitsanteile an der Marke. Möglich wurde die Renaissance des Deals jetzt auch durch Führungskräfte aus den Reihen der Briten, die schon im Rahmen des Infiniti-Sponsorings mit dem Brausehersteller zu tun hatten.
Aston Martin war 1959 und 1960 als Werksmannschaft in der Königsklasse aktiv. In diesem Jahr wird das Unternehmen außerdem sein Engagement in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) fortführen.