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Sparmaßnahmen: BBC beschließt sofortigen Formel-1-Ausstieg
Die britische Fernsehanstalt gibt die Rechte an zehn Live-Grands-Prix an den Privatsender ITV ab und bedauert den "unpopulären" Abschied
(Motorsport-Total.com) - Die britische BBC steigt mit sofortiger Wirkung aus der Formel-1-Berichterstattung aus. Das teilte öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt am Montag in London mit und begründete den Schritt mit Sparmaßnahmen. Die Senderechte, die auf der Insel auch der Pay-TV-Sender Sky Sports F1 hält, gehen an den privaten Channel 4, der sich ab 2016 von den Rennstrecken meldet. Im Hörfunk bleibt die BBC der Königsklasse erhalten und sendet auf der Welle Radio 5 live bis mindestens 2021 einen Live-Kommentar.
BBC-Sportchefin Barbara Slater erklärt, was hinter der wenig überraschenden Entscheidung steckt: "Ein beträchtlicher Anteil der Einsparungen im Sportbereich sollen durch die sofortige Beendigung unseres TV-Rechte-Vertrages mit der Formel 1 erzielt werden. Jede Entscheidung, eine bestimmte Sportart oder Veranstaltung nicht mehr zu übertragen, ist extrem enttäuschend und wir vollziehen sie nur ungern."
Einfache Lösungen hätte es in der Frage nicht gegeben. Auch die Alternativen seien "unpopulär" gewesen - etwa, andere Sportarten statt der Formel 1 aus dem Programm zu streichen. Slater bedauert die Auswirkungen der finanziellen Schieflage des Senders: "Es sind sehr schwierige Zeiten für die BBC und der Sport ist nicht immun gegen finanziellen Druck", so die Spartenchefin über die Hintergründe.
Bernie Ecclestone, der auf den TV-Vertrag mit der BBC gepocht hatte, zeigt sich mit der neuen Lösung einverstanden, zumal der werbefinanzierte Channel 4 auf Unterbrechungen während der Formel-1-Rennen verzichtet und die von der BBC geplanten zehn Rennen pro Saison bis einschließlich 2018 übernimmt. "Ich bin zuversichtlich, dass nicht nur der Übertragungsstandard der BBC erreicht wird, sondern ein neuer Ansatz gewagt wird. Die Formel 1 hat sich weiterentwickelt", so der Zampano.
Die BBC muss 150 Millionen Pfund (214 Millionen Euro) einsparen, auch bei den Sportrechten will man 35 Millionen Pfund (50 Millionen Euro) weniger ausgeben - rund ein Drittel des Betrags dürften die Formel-1-Rechte ausgemacht haben, schätzen Experten. Bis zum Saisonfinale 2015 hatte die BBC zehn ausgewählte Rennen live inklusive einer einstündigen Vorberichterstattung übertragen, vor 2012 noch alle Grands Prix. Als Experten fungierten David Coulthard und Eddie Jordan.