• 09. Dezember 2015 · 15:22 Uhr

Ecclestone: Alternativmotor kommt, wenn es nicht anders geht

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone erklärt, dass er nicht unbedingt ein Verfechter des Alternativmotors ist und Jean Todts Herangehensweise seine Pläne in Gefahr bringt

(Motorsport-Total.com) - Lange hat Formel-1-Boss Bernie Ecclestone zugeschaut, doch nun sitzt er wieder an den Reglern der Macht. Dem Briten und FIA-Boss Jean Todt wurde vom Motorsportweltrat eine Vollmacht erteilt, die es ihnen erlaubt, die wichtigsten Entscheidungen des Sports im Alleingang zu treffen. Somit hat man die Hersteller im Würgegriff: Entweder sie liefern bis 15. Januar 2016 Vorschläge für ein Motorenreglement, mit dem Ecclestone und Todt einverstanden sind, oder das Schreckgespenst Alternativmotor kommt.

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Bernie Ecclestone hofft, dass die Hersteller seine Forderungen erfüllen Zoom Download

Das sei aber nur die Notlösung. "Wir versuchen derzeit, ein Reglement für einen neuen Motor zu finden, der für alle gleich ist", sagt Ecclestone gegenüber 'Sky Sports News'. "Wenn es nicht notwendig ist, dann wollen wir nicht, dass die Team mit unterschiedlichen Motoren fahren. Wenn wir aber keine andere Wahl haben, dann wir das passieren, auch wenn uns das Gegenteil lieber wäre."

Mercedes und Ferrari wäre der Alternativmotor ein Dorn im Auge: Die Hersteller haben Unsummen in die Entwicklung ihrer Antriebeinheiten gesteckt, die sie auch an Kunden verkaufen. Die FIA könnte den deutlich günstigeren Alternativmotor, der größer ist, aber ohne die komplexe Hybridtechnik auskommen würde, über das Balance-of-Performance-Reglement künstlich konkurrenzfähig machen und den Herstellern so den Zahn ziehen.

Ecclestone droht: Wenn die Hersteller die Anforderungen mit ihrem Reglementvorschlag nicht erfüllen, "dann muss vielleicht die FIA das Reglement schreiben", mit dem dann alle leben müssen. "Wenn es euch gefällt, gut! Wenn nicht, dann tut es mir Leid, aber ihr könnt aussteigen oder verhandeln."

Dass er nun bis zum Ablauf der Vollmacht Ende Januar 2016 nach Belieben schalten und walten kann, dementiert Ecclestone, denn er muss sich mit Todt abstimmen. "Und das Problem mit Jean ist, dass er alles immer demokratisch lösen will, wenn es ein Problem gibt. Er will immer, dass alle glücklich sind und zustimmen."

Mit dessen Vorgänger Max Mosley war dies noch einfacher: "Er hoffte, dass er die richtigen Entscheidungen traf und hoffte, dann dass die Leute zustimmen." Ecclestone würde es sich wünschen, dass sich der Franzose aus der Formel 1 zurückzieht und einen dafür zuständigen FIA-Vertreter ernennt.

"Er interessiert sich viel mehr für Verkehrssicherheit als für die Formel 1 oder den Sport", findet Ecclestone. "Vielleicht sollte er sich etwas aus der Formel 1 zurückziehen, damit jemand anderer diesen Teil der FIA-Verantwortung übernehmen kann."

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