Lotus-Deal stockt: Nimmt Renault drei Teams mit ins Aus?
Der Deal von Lotus und Renault ist weiter nicht in trockenen Tüchern, weil der Hersteller auf Zusagen von Bernie Ecclestone wartet - Drei Teams in Gefahr
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 steht vor wichtigen Tagen im Hinblick auf ihre Zukunft. In Abu Dhabi sollen einige wichtige Meetings abgehalten werden, die den Fortbestand der Königsklasse nachhaltig verändern könnten. Besonders im Blickpunkt steht dabei weiter die Causa Renault, die trotz häufiger Bekundungen in den vergangenen Wochen noch immer im Unklaren liegt. Dadurch müssen Lotus, Red Bull und Toro Rosso zittern.
Schon vor einigen Monaten hatte Renault klargemacht, dass man entweder als eigenes Team wieder in die Formel 1 kommen oder komplett aussteigen wird. Die Übernahme des Lotus-Teams gilt spätestens nach einer unterschriebenen Absichtserklärung als sicher, doch in trockenen Tüchern ist noch lange nichts - da können auch arbeitende Renault-Ingenieure in Enstone oder positive Aussagen von Teamverantwortlichen nichts dran ändern.
Laut übereinstimmenden Medienberichten soll Renault noch zögern, weil es Unstimmigkeiten mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone geben soll. Die Franzosen möchten vom Briten den Status eines privilegierten Teams haben, weil man unter anderem aktuell nicht in der Strategiegruppe vertreten wäre, zudem geht es um Sonderzahlungen in dreistelliger Millionenhöhe. Diese wurden angeblich von Ecclestone zugesichert, sollen nun aber noch nicht sicher sein.
Konzernchef Carlos Ghosn möchte die Bedingungen erst erfüllt sehen, bevor er sich mit Renault weiter an die Formel 1 bindet. Gespräche darüber sollen derzeit in Abu Dhabi stattgefunden haben und noch weiter stattfinden. Immer wieder wurden wichtige Schlüsselpersonen wie CVC-Boss Donald Mackenzie oder Renaults Marketing-Vorstand Jerome Stoll bei Ecclestone gesehen, doch eine Entscheidung wurde noch nicht verkündet.
Die Zeit drängt, denn spätestens am 7. Dezember benötigt Lotus die Zusage von Renault, ansonsten steht der Insolvenzverwalter vor der Tür. Das Team hatte im Jahresverlauf immer wieder finanzielle Schwierigkeiten und kam auch in Abu Dhabi erst am Donnerstag in die Garage, nachdem Bernie Ecclestone mit der Zahlung von offenen Rechnungen aushelfen konnte. Das könnte auch das Ass im Ärmel von Ghosn sein, der weiß, dass er gleich drei Teams ins Aus reißen könnte, wenn Renault den Stecker zieht.
Red Bull soll zwar einen Motorenpartner für 2016 gefunden haben, wie Teamchef Christian Horner heute bestätigte, dennoch durfte er den Namen noch nicht nennen, obwohl sich jeder sicher ist, dass es sich dabei um Renault handeln dürfte. Eine Bekanntgabe könnte allerdings ganz schnell erfolgen, wenn Renault zufrieden mit den Bedingungen ist und die Zusage gibt. Wenn nicht, dann dürfte sich Bernie Ecclestone schnell etwas einfallen lassen müssen.