Mercedes: Neue Motorenformel ab 2018 "eine gute Lösung"
Warum Niki Lauda froh ist, dass der Alternativmotor abgewählt wurde, wann das Motorenkonzept für 2018 stehen muss und welche Auswirkungen dies haben könnte
(Motorsport-Total.com) - Der ab 2017 angedachte Alternativmotor, mit dem die FIA und Formel-1-Boss Bernie Ecclestone die Macht der Hersteller einschränken wollten, wurde von der Formel-1-Kommission abgewählt. Dennoch wird es ab 2018 ein neues Motorenkonzept geben. Auf diesen Deal haben sich FIA und Hersteller geeinigt. Und zwar auf Anregung von Mercedes. Kein Wunder, dass Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzender Niki Lauda mit der angedachten Lösung eines Motors, der billiger, einfacher, lauter und dennoch effizient sein soll, zufrieden ist.
© xpbimages.com
Lauda und Ferrari-Teamchef Arrivabene kämpften gegen den Alternativmotor Zoom Download
"Es ist eine gute Lösung für den Motorsport", sagt der Österreicher gegenüber 'auto motor und sport'. "Wir gehen jetzt in die richtige Richtung. Eine Meisterschaft mit zwei unterschiedlichen Motorenkonzepten wäre ein Wahnsinn gewesen und hätte die Formel 1 zerstört."
Lauda und Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hatten sich im Vorfeld klar gegen zwei parallele Motorenkonzepte ausgesprochen. Jetzt stehen die Hersteller unter Druck: Bis zum 15. Januar 2016 sollen die Eckpunkte des neuen Antriebsreglements stehen.
Und die FIA hat zudem ein Druckmittel. Aller Voraussicht nach wird der FIA-Weltrat, in dem ausschließlich FIA-Vertreter sitzen, das Abstimmungsergebnis gegen den Alternativmotor ablehnen und auf höhere Gewalt plädieren. Argument: Die Zukunft der Formel 1 ist in Gefahr, wenn man den unabhängigen Teams keinen leistbaren Motor zur Verfügung stellt.
Laut 'auto motor und sport' könnte der Plan, den neuen Motor 2018 einzuführen, auch Auswirkungen auf das kommende Chassis-Reglement - die Autos sollen überholfreundlicher, breiter und optisch aggressiver werden - haben. Es würde Sinn ergeben, dieses nicht wie ursprünglich geplant 2017 sondern ebenfalls 2018 einzuführen.