Geld für Williams keine Lösung: "Bottas hat kein Preisschild"
Die stellvertretende Teamchefin Claire Williams erklärt, warum man Valtteri Bottas nicht verkaufen wollte und wieso mehr Geld in der Teamkasse kein Problem löst
(Motorsport-Total.com) - Williams ist das Top-Team mit dem kleinsten Budget in der Formel 1. Mit Ferrari, Mercedes oder Red Bull kann die Truppe aus Grove finanziell nicht mithalten, dafür spielt man seit dem Vorjahr finanziell in einer ähnlichen Liga. Dieses Jahr sah es lange so aus, als würde durch den Verkauf von Valtteri Bottas, auf den Williams eine Option hatte, frisches Geld in die Teamkasse gespült werden, doch der Deal scheiterte schließlich. Bottas bleibt auch 2016 beim britischen Traditionsteam und wechselt nicht zu Ferrari.
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Claire Williams wollte Valtteri Bottas laut eigenen Angaben nicht verkaufen Zoom Download
Ein Wehrmutstropfen? "Es ist kein Geheimnis, dass Ferrari Valtteri im Auge hatte, aber glücklicherweise konnten wir ihn halten", verneint die stellvertretende Teamchefin Claire Williams. "Daher sind wir sehr zufrieden."
Williams: Bottas für immer in Grove?
Vom Ziel, Eigenbau-Pilot Bottas für teures Geld zu verkaufen, will die Tochter von Teamchef Frank Williams gar nichts wissen. "Valtteri hat für 2016 unterschrieben. Wir würden ihn gerne länger halten, aber es liegt an uns, ihm ein gutes Auto zu liefern. Ich würde es mir wünschen, dass Valtteri seine ganze Karriere bei uns verbringt, weil er so ein großartiges Talent ist."
Claire Williams hält nach außen ebenso wenig von Transfersummen und Verkaufsplänen. "Man kann jemanden wie Valtteri nicht einfach mit einem Preisschild versehen", meint sie. Und erklärt ihre Gründe: "Er ist so ein integraler Teil des Teams, ist jetzt seit sechs Jahren bei uns, und jeder weiß, wie talentiert er ist. Da geht es nicht nur um das Fahren, sondern um das ganze Paket, das er mitbringt."
Warum ein Bottas-Verkauf geschadet hätte
Auch die gesamte Kommunikation nach außen würde mit einem Verkauf unglaubwürdig wirken: "Wir sagen unseren Shareholdern und unseren Partnern, dass Valtteri Teil unseres Langzeitplans ist. Wir müssten das also ändern, und was das bedeuten würde, kann man in Geld gar nicht berechnen."
Außerdem würde mehr Geld nicht automatisch mehr Erfolg bedeuten: "Natürlich würden wir zu weiteren zehn, 20 oder 30 Millionen nicht nein sagen, aber die Frage stellt sich im Moment nicht. Man kann nicht sagen: Wenn ich jetzt zehn Millionen Pfund finden würde, dann wäre das die Antwort auf unsere Probleme. Wir müssen mit dem arbeiten, was uns zur Verfügung steht. Und es geht nicht ums Geld, sondern um das Personal, das man hat - und das dahinterstehende Know-how."