Renault: Ecclestone-Gelder entscheiden nicht über Comeback
Renault-Geschäftsführer Cyril Abiteboul erklärt, wovon es abhängt, dass Renault als Herstellerteam in die Formel 1 zurückkehrt und warum er sich dafür starkmacht
(Motorsport-Total.com) - Renault hat die Entscheidung, ob man als Werksteam in die Formel 1 einsteigen will, vertagt. Frühestens im September, auf jeden Fall aber vor dem Saisonende will man einen Entschluss fassen. Das große Fragezeichen ist derzeit das Budget. Den Renault-Verantwortlichen ist bewusst, dass ordentliche Investitionen notwendig sein werden, um den Lotus-Rennstall wieder siegfähig zu machen, außerdem muss man auch im Antriebsbereich den Rückstand verkleinern.
© xpbimages.com
Renault-Geschäftsführer Cyril Abiteboul bemüht sich um eine Lotus-Übernahme Zoom Download
Zuletzt war immer wieder die Rede davon, dass man als in der Vergangenheit erfolgreicher Hersteller in den Genuss eines größeren Anteils an Bernie Ecclestones Formel-1-Einnahmen kommen könnte. Konkret würde dies bedeuten, dass Renault durch seine zwei aufeinanderfolgenden WM-Titel in den Jahren 2005 und 2006 zwölf Millionen US-Dollar erhalten würde. Gelingt ein ähnlicher aufeinanderfolgender Erfolg noch einmal, wären es noch einmal 33 Millionen US-Dollar zusätzlich.
Bei Renault gibt man aber nun vor, dass die Entscheidung nicht auf Basis der Budget-Zuschüsse aus den TV-Einnahmen erfolgen wird. "Wenn wir vom Inhaber der kommerziellen Rechte unterstützt werden - vielleicht sogar finanziell -, dann wären das großartige Neuigkeiten", sagt Renault-Geschäftsführer Cyril Abiteboul, der bei Renault-Boss Carlos Ghosn für die Lotus-Übernahme lobbyiert, gegenüber 'Motorsport.com'.
Entscheidungsgrundlage werde der Marketingwert der Formel 1 sein. "Und der ist nach wie vor sehr stark, denn es handelt sich immer noch um eines der weltweit wertvollsten Sport-Güter, an dem wir seit 37 Jahren teilnehmen", ergreift Abiteboul Partei für einen Formel-1-Verbleib. "Das ist einer der Gründe, warum wir dabei bleiben wollen. Wir wissen aber, dass die Finanzierung von unserer Firma, aber auch von Sponsoren und Investoren kommen muss."
Obwohl er die Entscheidung nicht von Ecclestone abhängig machen will, ist ihm bewusst: "Geld ist im Motorsport zwar nicht alles, aber ohne Geld kann man im Motorsport nicht konkurrentfähig sein. Wir sind also sehr vorsichtig und träumen nicht."