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Russischer Oligarch wollte Formel 1 für seinen Enkel kaufen
Bernie Ecclestone berichtet über ein unmoralisches Angebot und lobt die Begeisterung des aktuellen Mehrheitseigners: "CVC hat sich in die Formel 1 verliebt"
(Motorsport-Total.com) - Als guter Geschäftsmann ist Formel-1-Boss Bernie Ecclestone stets auf der Suche nach neuen Investoren, die Anteile an der Formel 1 erwerben und damit frisches Geld in die Königsklasse spülen. Doch das Angebot eines russischen Oligarchen war dem 84-Jährigen dann doch suspekt. Dieser wollte die komplette Serie aufkaufen und zu einer Art Spielzeug für seinen Enkelsohn machen, wie Ecclestone der britischen Tageszeitung 'The Times' erzählt.
"Er hätte alles unter Kontrolle gehabt, wie ein kleiner Diktator, hätte aber nicht gewusst, was er tut. Das hat mich beunruhigt", sagt Ecclestone. Vor solch unmoralischen Angeboten müsse sich die Formel 1 hüten. Laut Ecclestone gibt es "zehn Millionen potenzielle Käufer", welche die Serie im Handstreich übernehmen könnten. "Wenn du sagst: 'Hier ist der Stift, unterschreib', wäre sie weg."
Doch Ecclestone arbeitet lieber weiter mit dem aktuellen Mehrheitseigner CVC Capital Partners zusammen. Das Investmentunternehmen hält seit zehn Jahren die Mehrheit der Formel-1-Anteile, und mittlerweile sei die Rennserie vor allem für CVC-Boss Donald Mackenzie mehr als nur ein Teil des Jobs.
"Das ist das einzige Geschäft von CVC, an dem Donald Interesse zeigt. CVC hat sich in die Formel 1 verliebt", sagt Ecclestone. So nehme Mackenzine, der regelmäßig im Fahrerlager zu Gast ist, gerne an Besprechungen teil und zeige dabei auch an technischen Details der Formel 1 reges Interesse. "Er ist Teil des Ganzen und würde nur ungern verkaufen."
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1969 trafen sich Bernie Ecclestone und Max Mosley zum ersten Mal, im Rahmen eines Formel-2-Rennens. Erst bei einem Meeting der damaligen Formula One Constructors Association (FOCA) im Jahr 1971 kam es aber zum ersten Gespräch der beiden Männer, die die Kontrolle über die Königsklasse des Motorsports schon bald an sich reißen sollten. Fotostrecke
Allerdings zählen persönliche Vorlieben im Geschäftsleben nicht immer viel, und so steht ein Verkauf der CVC-Anteile weiterhin im Raum. Ecclestone hofft in diesem Fall, dass kein klassisches Investmentunternehmen den Zuschlag erhält. "Wenn sie jemand kauft, dessen Geschäft darin besteht, wie CVC Firmen zu kaufen und zu verkaufen, wäre das nicht gut. Wir brauchen jemanden, der kauft und bleibt."
Denn auch für Ecclestone ist die Serie mehr als nur ein Geschäft. "Ich fühle mich wie der Vater der Formel 1, sie ist meine Familie", sagt er. "Ich bin sehr stolz auf die Formel 1, und mir gefällt nicht, dass sie derzeit beschädigt wird. Wir schaden uns selbst, und daran habe ich genau so viel Schuld wie jeder andere", so Ecclestone. Womit er, mit Blick aus Aussagen wie die über ein "beschissenes Produkt", sicherlich nicht Unrecht hat.