• 07. April 2015 · 12:47 Uhr

Ex-FIA-Boss Max Mosley: "So bricht die Formel 1 zusammen"

FIA-Boss Max Mosley warnt die Formel 1 erneut vor dem Crash: Er fordert eine Budgetobergrenze und zieht einen besorgniserregenden Vergleich zur Vergangenheit

(Motorsport-Total.com) - Ex-FIA-Boss Max Mosley warnt die Formel 1 erneut vor dem großen Crash. Der Brite fordert, dass seine Idee einer Budgetobergrenze, wie er sie bereits ab 2009 einführen wollte, umgesetzt wird, will man das Schlimmste verhindern. "Wenn es so weitergeht, dann bricht die Formel 1 zusammen", sagt er gegenüber der 'dpa'.

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Ex-FIA-Boss Max Mosley fordert von der Formel 1 konsequente Entscheidungen Zoom Download

Deswegen müsse man rasch alle Teams an einen Tisch bringen, um eine neue Verteilung der Formel-1-Einnahmen auszuarbeiten. "Was passieren muss, ist, dass das Geld, was durch Bernie Ecclestones Vermarktung in die Formel 1 kommt, unter allen Teams gleichmäßig verteilt wird und die Teams nicht spürbar mehr als das ausgeben dürfen", verweist der 74-Jährige auf seine ursprüngliche Idee der Budgetobergrenze.

"Ein sportlich erfolgreiches Team würde dann viele Sponsoren gewinnen und einen hohen Profit erzielen, ein erfolgloses Team eben nicht", erklärt er. Unter den aktuellen Umständen würde die Schere immer mehr auseinandergehen, da "die reichen Teams mehr Geld von Bernie bekommen und mehr Sponsoren haben. Also sind sie in einer starken Position, und die andere Hälfte der Teams kann nicht mithalten, weil sie nicht genug Geld haben. Das ist doch falsch."

Die Gigantomanie der heutigen Formel 1

Damals sprach er von einem Budgetlimit in Höhe von 45 Millionen Euro exklusive Fahrerbudgets, die Teambudgets haben sich aber in den vergangenen fünf Jahren nicht maßgeblich nach unten bewegt. Die Top-Teams sind stattdessen gerade dabei, wieder mehr Geld auszugeben: Mercedes hat in den vergangenen Jahren nach einer Personalreduktion Mitarbeiter aufgestockt sowie das Budget vergrößert, auch Ferrari will in Zukunft mehr Geld ausgeben, um an die Spitze zu kommen.


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Mosley, der in den 1960er-Jahren selbst Rennfahrer und in den 1970er-Jahren March-Teamchef war, vergleicht die Formel 1 von heute mit der Königsklasse des Motorsports von früher: "Damals hatte ein Team wie Tyrrell vielleicht 20 Angestellte und hat die WM gewonnen. Jetzt reden wir über 700 bis 1.000."

Die Budgets von einst und jetzt klaffen noch weiter auseinander. "Wir hatten für unser erstes Jahr mit March in der Formel 1 ein Budget von 113 000 Pfund (umgerechnet 155.000 Euro)", erinnert er sich an sein Team in den 1970er-Jahren. "Inflationsbereinigt wären das heute irgendwas zwischen einer und zwei Millionen. Heute aber braucht man 100 Mal soviel, um dasselbe zu erreichen. Das ist unverhältnismäßig."

Mosley trauert Budgetobergrenze nach

Dass sich dies in einer fortschrittlicheren Technik widerspiegelt, hält er für nicht maßgeblich: "Das Publikum sieht 90 bis 95 Prozent davon nicht, weil die Teams es als ihr Geheimnis hüten. Dieser Wandel ist zu weit gegangen. An einem gewissen Punkte hätte es eine Grenze dafür geben müssen, was man ausgeben darf. Ich wollte so etwas einführen am Ende meiner Amtszeit bei der FIA, aber ich hatte keinen Erfolg."

Einer der Gründe, warum es heute bei den Nachzügler-Teams kracht: Sauber hatte zum Saisonauftakt drei Fahrer unter Vertrag, die ordentlich in die leere Kriegskasse einzahlen, obwohl man nur zwei Cockpits zur Verfügung hat, Lotus ist schwer verschuldet, Force India verpasste wegen finanzieller Schwierigkeiten den Großteil der Tests, Marussia gelang gerade noch der Schritt aus der Insolvenz, und Caterham verlor den Überlebenskampf.

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