• 04. März 2015 · 19:29 Uhr

Investor: Manor war es wert, gerettet zu werden

Manor-Investor Stephen Fitzpatrick spricht über die Rettung des Formel-1-Teams Manor und erklärt, welche Hürden es dabei zu überwinden galt

(Motorsport-Total.com) - Manor-Investor Stephen Fitzpatrick wollte nicht beim Untergang des ehemaligen Marussia-Formel-1-Teams zusehen, nachdem ihm 2014 mit dem Gewinn der ersten WM-Punkte der Durchbruch gelungen war. Am Mittwoch hatte das Team bestätigt, dass die Autos für den Australien-Grand-Prix bereit sind. Dabei wurde der Gründer des Energieunternehmens Ovo Energy als Hauptinvestor vorgestellt.

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Das ehemalige Marussia-Team kehrt dank neuem Investor in die Formel 1 zurück Zoom Download

"Bis November des vergangenen Jahres stand ich in der Formel 1 auf der falschen Seite des Zauns", sagt Fitzpatrick, der von einem Schlüsselerlebnis im vergangenen Jahr berichtet. "Ich war mit einem Freund beim Singapur-Grand-Prix und ging nach dem Rennen die Strecke entlang. Ich sah all die Fans an der Boxenmauer und blickte auf die Garagen. Da sagte ich: 'Wir müssen einen Weg finden, um dorthin zu kommen.'"

"Ich hatte schon lange den Plan, ein Formel-1-Team zu besitzen. Ich hoffte, Ovo Energy wäre irgendwann erfolgreich genug, um ein Team zu kaufen, hatte aber nicht erwartet, dass das 2015 schon möglich wäre", sagt er.

ZUnächst kaum eine Möglichkeit zur Rettung

Laut Fitzpatrick erschien die Rückkehr von Manor in die Formel 1 zunächst unmöglich. "Vor dem letzten Rennen in Abu Dhabi habe ich den Insolvenzverwalter Geoff Rowley angerufen und bekam eine Vorstellung von der damaligen Situation und den Hürden, die vor dem Team lagen; dem benötigten Geld und der Höhe der Schulden.


Stephen Fitzpatrick: Unternehmer des Jahres

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"Es schien fast hoffnungslos. Es sah aber wie eine eine dieser Situationen aus, bei der man ein wenig Zeit braucht, um alles zu verstehen und dann zu erkennen, dass es möglicherweise eine großartige Gelegenheit ist", so Fitzpatrick. "Aber es war zu spät. Es gab keine realistische Möglichkeit, das Team zu retten."

"Das Team war nach fünf harten Jahren endlich auf Rang neun der Meisterschaft angekommen, zwei Jahre in Folge in den Top 10 und stand kurz davor, durch die Prämienzahlungen erste finanzielle Stabilität zu erlangen, als ihm kurz vor der letzten Hürde der Saft ausging. Diese Geschichte klang zu gut, als das man sie hätte zu Ende gehen lassen können. Der Gedanke, was das für eine tolle Geschichte wäre, wenn man diesem Team beim Überleben helfen könnte, hat mich wirklich motiviert."

Gutes Verhältnis zu Sportdirektor Lowdon

Fitzpatrick erklärt, er und Manor-Sportdirektor Graeme Lowdon hätten im Winter große Anstrengungen unternommen, um das Team neu aufzubauen. "Ich habe schnell ein gutes Arbeitsverhältnis zu Graeme aufgebaut. Wir haben offen miteinander über die Herausforderungen gesprochen: Zulieferer, die Qualität des Teams, das noch da war. Und wie Graeme schon sagte, war das eine lange Liste von Herausforderungen."

"Wir haben Prioritäten gesetzt, unter anderem Ferrari, und uns dann um die Masse der 200 kleineren Gläubiger gekümmert, die das Rückgrat des Teams waren. Wir haben Kontakte zu den Gläubigern und Zulieferern aufgebaut, haben neue Verträge mit ihnen ausgehandelt und konnten das Team so aus der Insolvenz bringen. Das war die Voraussetzung, um die Einschreibegebühr bei der FIA zu zahlen und neue Vereinbarungen mit dem FOM (Formula One Management; Anm. d. Red.), Motorenlieferanten und Designern zu schließen", führt Fitzpatrick aus. "In zehn Tagen werden wir mit einer sehr soliden, sauberen geschäftlichen Grundlage in Melbourne sein."

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