Haas will Firmen-Umsatz durch die Formel 1 verdoppeln
Gene Haas will den Umsatz seiner Maschinenfabrik durch das Formel-1-Engagement verdoppeln - Wie intensiv wird die Zusammenarbeit mit Ferrari?
(Motorsport-Total.com) - 2016 steigt mit Haas Formula ein US-amerikanisches Team in die Formel 1 ein. Teameigentümer Gene Haas macht dabei keinen Hehl daraus, dass das Engagement in der Serie für ihn vor allem ein Marketing-Werkzeug ist, um den Verkauf der von seinem Unternehmen hergestellten Werkzeugmaschinen anzukurbeln. Konsequenterweise wirbt Haas Automation schon jetzt, ein Jahr vor dem Einstieg in die Serie, mit einem Formel-1-Auto.
Das Formel-1-Projekt soll die Marke Haas vor allem außerhalb der USA bekannt machen, wo Haas Automation im Gegensatz zum Heimatmarkt noch kein "Big Player" ist. "Hier haben wir 50 Prozent Marktanteil, im Rest der Welt aber nur etwa fünf Prozent", sagt Gene Haas gegenüber dem Magazin 'Business North Carolina'.
Als Vorbild sieht Haas Red Bull, die den Verkauf ihres vergleichsweise teuren Energydrinks durch intensive Vermarktung angekurbelt haben. "Werkzeugmaschinen herzustellen ist schwieriger als Getränke, aber wenn man sie richtig vermarktet, kann man viel mehr verkaufen", sagt Haas und setzt sich dabei ehrgeizige Ziele.
"Unser Ziel ist, den Umsatz von einer Milliarde auf zwei Milliarden US-Dollar (rund 1,8 Milliarden Euro; Anm. d. Red.) zu verdoppeln", sagt Haas. "Das meiste davon wird aus Übersee kommen." Doch wirklich erfolgreich funktioniert das Marketing-Werkzeug Formel 1 natürlich nur bei sportlichen Erfolgen. Das weiß auch Haas. "Wir betreiben Rennsport nicht, um Letzter zu werden", sagt er.
Das Erfolge aber nicht über Nacht kommen, hat Haas bei seinem mittlerweile erfolgreichen NASCAR-Team gelernt. "Wir haben acht Jahre lang nichts gewonnen, und plötzlich konnten wir nicht nur einzelne Rennen, sondern sogar eine ganze Menge gewinnen. Man muss beharrlich bleiben", so der US-Amerikaner.
Den Weg zum Erfolg soll die Kooperation mit Ferrari abkürzen, von denen Haas neben den Antriebssträngen aus möglichst viele andere Komponenten beziehen will. Doch die Zusammenarbeit soll von beiderseitigem Nutzen sein. So kann Haas sich vorstellen, auch Bauteile für Ferrari herzustellen.
Darauf angesprochen, wiegelt Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene allerdings ab. "Das Haas-Projekt wird von ihnen durchgeführt, nicht von uns", sagt er. "Wir liefern ihnen den Antrieb. Es ist ein Kundenteam wie Sauber oder Marussia. Ich kann daher nicht im Namen von Sauber oder von Haas sprechen."