Einschaltquoten 2014: Formel 1 verliert 25 Millionen Zuschauer
Die von der Mercedes-Dominanz geprägte Formel-1-Saison 2014 ist offenbar nicht bei allen Fans gut angekommen - Europaweit teilweise dramatische Zuschauerverluste
(Motorsport-Total.com) - Dass die Formel 1 in der deutschen TV-Landschaft aktuell nicht ihre Blütephase hat, das ist bereits seit einiger Zeit bekannt. In der Saison 2014 schalteten bei RTL durchschnittlich pro Rennen beispielsweise lediglich 4,36 Millionen Zuschauer ein, was den schlechtesten Wert seit der Saison 1994 bedeutet. Auch beim Pay-TV-Konkurrenten Sky sind die Zahlen eingebrochen. Nun wurde bekannt: Weltweit scheint die Formel 1 im vergangenen Jahr ganze 25 Millionen Zuschauer an den Fernsehgeräten verloren zu haben.
Die britische 'Mail on Sunday' berichtet, dass die Gesamtzuschauerzahl von rund 450 Millionen auf 425 Millionen eingebrochen sein soll. Das entspricht einem Minus von 5,6 Prozent. Die Zahlen stammen aus einem offiziellen Bericht der Königsklasse, der für die Öffentlichkeit zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht zugänglich ist.
Als Grund für die gesunkene Zuschauerzahl wird in dem Bericht unter anderem die Abwanderung der Formel 1 ins Pay-TV ausgemacht. Während RTL in Deutschland noch immer alle Rennen live überträgt, werden beispielsweise in Großbritannien nur noch rund die Hälfte der Großen Preise von der BBC im Free-TV gezeigt.
Wer auf der Insel 2014 alle 19 Rennen live sehen wollte, der kam nicht umher, sich ein Abo des Bezahlsenders Sky zuzulegen. Allerdings kann dieser Umstand nicht alleine für den erneuten Zuschauerrückgang verantwortlich gemacht werden, denn der Sender Sky Sports F1 ist in Großbritannien bereits 2012 erstmals auf Sendung gegangen.
Fotostrecke: Die neuen Nasen der Formel 1 2015
Finger ade! Die Formel 1 trägt neue Nasen, weil der Weltverband neue Regeln aufgestellt hat. Offiziell ging es dabei nicht darum, die hässlichen Varianten der Vorsaison verschwinden zu lassen, sondern die eigentliche Höhe zu erreichen, die für 2014 angedacht war. Einzig Mercedes hielt sich damals an den "Geist des Reglements" und präsentierte eine optisch schöne Nase. Die neue Variante bleibt kurz, ist durch die Vorgaben aber etwas niedriger. Fotostrecke
Trotzdem gehört Großbritannien mit einem Zuschauerverlust von 5,2 Prozent sogar noch zu den moderateren Verlierern der vergangenen Saison. RTL verzeichnete 2014 ein Minus von 17,4 Prozent, bei Sky Deutschland schalteten 15,9 Prozent weniger ein als noch 2013. Kurios: Obwohl die Königsklasse Zuschauer an den TV-Geräten verliert, klingelt bei Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und Co. trotzdem die Kasse.
Denn die Pay-TV-Deals sorgen für ordentlich Umsatz, wie ein Blick auf die Insel beweist. Lagen die Einnahmen aus dem britischen TV-Markt 2011 noch bei rund 30 Millionen Pfund, haben sie sich mittlerweile mehr als verdoppelt und sind auf 65 Millionen Pfund geklettert. Verlierer ist letztendlich der Zuschauer, denn nicht alle Formel-1-Fans können oder wollen sich die teilweise teuren Abonnements leisten. Besserung ist in Großbritannien allerdings nicht in Sicht, denn das exklusive Rechtepaket besitzt Sky noch bis mindestens 2018.
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In Deutschland musste RTL-Vermarkter IP Deutschland aufgrund der gesunkenen Zuschauerzahlen mittlerweile seine Werbepreise für die Königsklasse anpassen. Kostete ein 30-Sekünder bei den gefragtesten Rennen wie dem Großen Preis von Monaco im Jahr 2013 noch 84.000 Euro, ist ein solcher Spot 2015 bereits für 60.600 Euro zu haben. Gegenüber 'dwdl.de' bestätigt IP Deutschland, dass der Durchschnittspreis für einen 30-sekündigen Spot in der neuen Saison bei 53.000 Euro liegen wird.