• 07. Dezember 2014 · 12:48 Uhr

Whiskey-Boss verteidigt Formel-1-Sponsoring

Der Chef des Formel-1-Whiskeys verteidigt das Sponsoring von Alkoholherstellern: So könne man die Botschaft "Kein Alkohol am Steuer" glaubwürdig vermitteln

(Motorsport-Total.com) - Dass Alkohol und Autofahren keine gute Kombination sind, muss jeder Führerscheininhaber wissen. Dennoch nutzen Hersteller alkoholischer Getränke den Motorsport gerne als Werbeplattform für ihre Produkte. So ist Martini seit dieser Saison Titelsponsor von Williams. Whiskey-Hersteller Johnnie Walker wirbt seit mehr als zehn Jahren bei McLaren und ist mittlerweile sogar offizieller Whiskey der Formel 1.

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Werbung für Marken wie Johnnie Walker bei der Formel 1 ist nicht unumstritten Zoom Download

Doch das soll sich ändern, zumindest nach dem Willen der Verbraucherschutzorganisation Eurocare. In einem offenen Brief forderte Generalsekretärin Mariann Skar Jean Todt als Präsidenten des Automobil-Weltverbands FIA auf, "umgehend zu handeln" und Alkoholwerbung im Motorsport zu verbieten. Die Verbraucherschützer sehen die Kombination von Motorsport und Alkohol nicht nur als ethisch fragwürdig an, sondern sehen auch EU-Recht verletzt.

Doch die Alkoholbranche will sich die lukrative Werbemöglichkeit in der Formel 1 nicht nehmen lassen. David Gates, Chef des Spirituosenkonzerns Diageo, zu dem auch Johnnie Walker gehört, verteidigt das Engagement in der Formel 1. "Wir sind seit über einem Jahrzehnt in die Formel 1 involviert, und das verantwortungsbewusste Trinken war seitdem immer zentraler Bestandteil unserer Kampagnen", sagt Gates der Nachrichtenagentur 'Press Association'.


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"Mit der Botschaft 'Kein Alkohol am Steuer' haben wir über eine halbe Milliarde Menschen erreicht. Anderthalb Millionen haben eine Erklärung unterschrieben, dass sie niemals fahren werden, wenn sie getrunken haben", verweist der Brite auf die Erfolge seiner Marke beim Kampf für verantwortungsbewusstes Trinken.

In diesem Kampf unterstützen die Alkoholhersteller auch die Arbeit der FIA und fördern die Kampagnen, mit denen auch an den Formel-1-Rennstrecken regelmäßig großflächig geworben wird. "Aus unserer Sicht ist unsere Verbindung zum Sport eine außerordentlich gute Möglichkeit, auf die Einstellung und das Handeln der Menschen einzuwirken, damit weniger Leute oder im Idealfall niemand fährt, wenn er der getrunken hat", bekräftigt Gates.

In der Tat werden auch immer wieder PR-Auftritte wie der von Jenson Button, Kevin Magnussen und Mika Häkkinen in der vergangenen Woche in Edinburgh dazu genutzt, um diese Botschaft zu vermitteln. Denn Rennfahrer sind nach Ansicht von Gates dafür die richtigen Überbringer. "Leute wir Jenson, Kevin und Mika haben Einfluss auf gewisse Altersgruppen, die darauf hören, was sie sagen. Wenn Jenson und Mika darüber sprechen, wie man dadurch Leben retten kann, merkt man, dass sie und damit wir es ernst meinen."

All diese Aussagen können natürlich nicht verschleiern, dass es sich bei diesen Kampagnen seitens der Alkoholhersteller nur um ein Feigenblatt zur Rechtfertigung des Sponsorings handelt, denn keines der Unternehmen dürfte ein Interesse daran haben, dass die Nachfrage der Kunden an seinen Produkten sinkt, auch wenn Gates versichert: "Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und sind deshalb beim Marketing unheimlich vorsichtig."

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