Beim Fußball nicht unumstritten: Fernandes büßt für Caterham
Aufgrund der aktuellen Ereignisse rund um Caterham steht Tony Fernandes auch bei seinem Fußballverein QPR in der Kritik und sieht sich gezwungen, sich zu verteidigen
(Motorsport-Total.com) - Die Posse um das Caterham-Team überstrahlt derzeit die Berichterstattung in der Formel 1. Nach außen hin wirkt die ganze Angelegenheit wie eine mächtige Schlammschlacht, bei der alle Parteien der gegnerischen Seite Vorwürfe beim Verkauf des Teams machen. Wie sich die Situation genau darstellt, ist selbst für Formel-1-Beteiligte wie Bernie Ecclestone nur schwierig auszumachen. Fest steht allerdings eines: Es lässt niemanden in einem positiven Licht dastehen.
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Fernandes' Formel-1-Probleme wirken sich auch negativ auf andere Bereiche aus Zoom Download
Besonders Teamgründer Tony Fernandes muss derzeit viel Kritik einstecken. Der Malaysier soll die gekauften Anteile des Teams nicht übertragen haben, obwohl laut Colin Kolles, Berater der Investorengruppe Engavest, alle nötigen Bedingungen erfüllt worden seien. Er fühlt sich "für dumm verkauft", während Fernandes weiter behauptet, es sei nie Geld geflossen.
"Ich habe das Team zum Verkauf angeboten. Engavest hat eine Überprüfung vorgenommen, das Unternehmen in Gänze gesehen und ein Angebot basierend auf den Finanzen gemacht", rechtfertigt sich Fernandes auf Twitter. "Wir haben das Angebot angenommen, aber wir haben nie einen Cent von Engavest erhalten. Wir hatten das Gefühl, dass uns unser Besitz weggenommen wird und mussten es daher stoppen."
Das mit der Einsicht in das Unternehmen dürfte die Gegenseite anders sehen. Fernandes habe den wahren Zustand mittels eines Unternehmenskonstrukts verschleiert, heißt es von Seiten der Investoren, die sich mittlerweile allerdings zurückgezogen haben. Auf Fernandes wirft die ganze Geschichte schon lange kein gutes Licht mehr, was sich mittlerweile auch auf seine weiteren Betätigungsfelder auswirkt.
Dem Malaysier weht nun auch bei seinem Fußballverein QPR, an dem er Mehrheitsanteile besitzt, heftig Gegenwind ins Gesicht. Neben der sportlichen Krise ist Fernandes auch wegen seiner Formel-1-Aktivitäten bei den Fans nicht mehr ununmstritten. "Wenn die QPR-Fans wollen, dass ich aufgrund meiner schlechten Entscheidungen gehe, dann werde ich gehen. Punkt", betont er auf seinem Twitter-Account weiter, möchte sich aber verteidigen: "In unseren vier Jahren als Eigner von Caterham, haben wir unsere Schulden vollständig bezahlt, unser Bestes getan und ein Team aufgebaut."
Man habe sich dann einfach entschieden, den Fokus in Richtung des britischen Fußballvereins zu legen, schreibt er. "Ein guter Führer weiß, wann es Zeit ist, zu gehen. Die Zeit ist gekommen, Caterham zu verlassen", so Fernandes, der sich abschließend eine weitere Spitze in Richtung Engavest nicht verkneifen kann: "Wir haben das GP2-Team und das Moto2-Team verkauft. Da gab es keine Probleme."