Ecclestone-Verteidiger beantragen Prozesseinstellung
Knalleffekt in München: Bernie Ecclestones Verteidiger beantragen die Einstellung des Strafprozesses - Ausgleichsangebot in Höhe von 25 Millionen Euro steht
(Motorsport-Total.com) - Interessante Wendung im Ecclestone-Prozess: Etwas mehr als drei Monate nach dem Start haben die Verteidiger Bernie Ecclestones laut der 'dpa' die Einstellung des Strafprozesses gegen den Formel-1-Boss beantragt. Sie argumentieren in der vor dem Landgericht München vorgetragenen Erklärung, dass die strafrechtliche Verantwortung des Mandanten "höchst fragwürdig" sei. Als weiterer Punkt führt man an, dass es sich für den 83-Jährigen um ein "extrem belastendes Verfahren" handle.
Obwohl "nicht ersichtlich" sei, dass der BayernLandesbank beim Verkauf der Formel-1-Anteile an das Private-Equity-Unternehmen CVC Capital Partners - angeblich Ecclestones bevorzugter Bieter - ein Vermögensnachteil entstanden sei, bot Ecclestones Verteidigung der Staatsbank Ausgleichszahlungen in Höhe von rund 25 Millionen Euro an.
Ecclestone sieht sich bis 8. August an sein Angebot gebunden, und es ist keineswegs ausgeschlossen, dass die Staatsanwaltschaft dieses auch annimmt. Damit könne man sich unter Umständen anfreunden, gab ein Vertreter der Staatsanwaltschaft bekannt. Der Antrag müsse aber noch geprüft werden, ehe eine endgültige Entscheidung getroffen werden könne - dies wird den Ausschlag geben, ob der Prozess fortgesetzt wird.
Ecclestone wird von der Staatsanwaltschaft München vorgeworfen, beim Verkauf der Formel-1-Anteile 2006 mit BayernLB-Risikovorstand Gerhard Gribkowsky einen Beamten bestochen zu haben. Dafür drohen bis zu zehn Jahre Haft. Der Deutsche war bereits Ende Juni 2012 zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden und verstrickte sich im Ecclestone-Prozess als Kronzeuge in Widersprüchen.