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Ecclestone dementiert Gerüchte über Formel-1-Übernahme
Angeblich soll Bernie Ecclestone die Formel 1 zurückkaufen wollen, um in München einen Deal aushandeln zu können, der 83-Jährige dementiert das aber
(Motorsport-Total.com) - Seit am Rande des Grand Prix von Malaysia eine Reihe von einzelnen Meetings zwischen Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone, CVC-Topmanager Donald Mackenzie und hochrangigen Teamvertretern stattgefunden haben, kursiert im Paddock das Gerücht, dass eine Änderung der Eigentümerstruktur der Formel-1-Holding Delta Topco unmittelbar bevorstehen könnte. Konkret lautet die Vermutung einiger Insider, dass Ecclestone selbst wieder mehr als 50 Prozent der Anteile übernehmen möchte.
Dazu, so heißt es, könnte er sich Mitstreiter wie Dietrich Mateschitz (Red Bull) oder auch Luca di Montezemolo (Ferrari) an Bord holen, die mit der aktuellen Gestaltung der Formel 1 nicht zufrieden sind und das auch recht unverblümt öffentlich äußern. So wird diesem Trio unterstellt, dass sie mit ihrer Kritik am neuen Reglement vor allem den Wert des Grand-Prix-Sports drücken wollen, damit sie diesen billig übernehmen können.
Aber Ecclestone dementiert das: "Nicht wirklich, nein", entgegnet er auf die konkrete Frage von 'Sky Sports F1', ob seine Kritik solche Ziele verfolge. Und auf die Frage, ob er plane, die volle Kontrolle über die Formel 1 zu erlangen, antwortet er ebenfalls kurz und knapp: "Nein." Dabei würde das durchaus Sinn ergeben: Als Geschäftsführer unter CVC wäre alles andere als ein lupenreiner Freispruch beim Prozess in München ein Kündigungsgrund, als sein eigener Chef könnte Ecclestone aber durchaus einen Deal aushandeln.
Dass der 83-Jährige selbst möglicherweise nicht liquide genug ist, um eine Anteilsmehrheit zu übernehmen, sei dabei das geringste Problem: "Vergessen Sie nicht, dass er sehr reiche und extrem mächtige Freunde hat. Ich glaube, dass er ein Syndikat zusammenstellt, um CVC rauszukaufen." Und bei dieser Gelegenheit könnten auch gleich die Teams mit Anteilen bedacht werden - eine Idee, die seit Jahren im Raum steht.
Fotostrecke: F1 Backstage: Sachir
2011 musste der Grand Prix von Bahrain wegen politischer Unruhen abgesagt werden, doch seither wird das Königshaus nicht müde zu betonen, dass die Lage im Land völlig friedlich sei. Die Formel-1-Journalisten werden mit dem weltweit besten Service betreut, vom Flughafen abgeholt, mit Shuttles zwischen Hotel und Rennstrecke kutschiert, mit gratis Essen versorgt. Aber die Pressefreiheit wird in Bahrain weiterhin mit Füßen getreten. Als unser Chefredakteur Christian Nimmervoll für die Backstage-Fotostrecke diesen Schnappschuss von den Security-Checks an den Eingängen knipst, ist er binnen Sekunden von sieben Polizisten mit zwei Hunden umzingelt, die ihm seine Kamera abnehmen und versuchen, die Fotos zu löschen - nicht aggressiv, aber doch bestimmt. Allerdings übersehen die Polizisten eines der Fotos. Fotostrecke
Für CVC wäre ein solches Ausstiegsszenario ebenfalls günstig: "CVC hat ein Vermögen mit der Formel 1 verdient, musste dafür aber jede Menge Kopfschmerzen aushalten. Die Sache ist jetzt an einem Punkt, an dem ihre Reputation gefährdet wird, wenn sie weiterhin mit Bernie und seinen rechtlichen Schwierigkeiten in Verbindung gebracht werden. Das rechtfertigt den Return on Investment nicht mehr, insbesondere seit der Börsengang in Singapur vom Tisch ist", sagt die Quelle.
Und weiter: "Vergessen Sie nicht, dass Unternehmen wie CVC an zwei Rs gemessen werden: Reputation und Return on Investment. Mackenzie war bereits gezwungen, vor dem Obersten Gericht auszusagen, und im April beginnt Bernies Prozess in München. Wer weiß, was da noch alles auf sie zukommt? Sie haben ihr Geld gemacht. Jetzt ist es an der Zeit auszusteigen, bevor ihr Return on Investment zu sehr darunter leider."