Ring-Investor: Formel 1 muss wirtschaftlich Sinn machen
Die neuen Investoren am Nürburgring wollen an der Formel 1 festhalten, allerdings nur, wenn sich die Veranstaltung auch wirtschaftlich trägt
(Motorsport-Total.com) - Seit wenigen Wochen ist die Zukunft des Nürburgrings endgültig geklärt. Die insolvente Rennstrecke wird an das Automotive-Unternehmen Capricorn verkauft, das bereits einen Plan für die weitere Entwicklung in der Eifel aufgestellt hat. Die Formel 1 soll weiterhin ein zentraler Bestandteil der Rennstrecke bleiben, versicherte Capricorn-Vorstand Robertino Wild noch am Tag der Bekanntgabe - allerdings nur, wenn die Veranstaltung bezahlbar bleibt.
© Freunde des Nürburgrings
Die Freunde des Nürburgrings sind mit den Plänen der Investoren bislang zufrieden Zoom Download
2015 steht theoretisch der nächste Grand Prix in der Eifel auf dem Programm, nachdem der Formel-1-Zirkus in diesem Jahr Station auf dem Hockenheimring macht. Doch noch scheint das Rennen in der kommenden Saison nicht in Stein gemeißelt zu sein. Mitinhaber Alex Heinemann verkündete jüngst in einem Vortrag die Pläne, die Capricorn mit dem Nürburgring verfolgen wird.
Auch er setzt eine klare Botschaft: Die Formel 1 wird 2015 nur zurückkehren, wenn sich die Veranstaltung wirtschaftlich trägt. Doch das war bislang das Problem auf dem Ring. Durch die hohen Kosten der Königsklasse fuhren die Veranstalter Jahr für Jahr Verlust ein - mit der Folge, dass sich der Große Preis von Deutschland nun jährlich zwischen dem Nürburgring und dem Hockenheimring abwechselt, und dass die Rennstrecke in der Eifel 2012 Insolvenz anmelden musste.
Jetzt scheint mit Capricorn aber erst einmal der Retter gefunden zu sein. Mit einem neuen Konzept will das Unternehmen den Ring wieder in die richtige Spur bringen. Der Motorsport soll wieder im Zentrum der Anlage stehen, dafür sollen beispielsweise das Eifeldorf oder die Achterbahn Ring Racer zurückgebaut werden. Zudem will man den Ring wieder zu einem Aushängeschild der Region machen - inklusive einem neuen Hotelkonzept sowie der Ansiedlung weiterer Industriebetriebe in der Nähe.
Bislang kommt das neue Konzept im Umfeld an. Auch bei den "Freunden des Nürburgrings" ist man bislang mit der Entwicklung am Ring zufrieden: "Das Konzept, das die neuen Inhaber Robertino Wild und Alex Heinemann dem Vorstand vorgelegt haben, hat uns überzeugt", erklärt Manfred Sattler, der Vorsitzende der Initiative. Er sei froh, dass sich ein mittelständiges Unternehmen gegen Riesen aus der Finanzbranche durchgesetzt habe, warnt aber vor verfrühter Euphorie. In der Region seien die Menschen nämlich immer noch kritisch. Zu viel Negatives sei in den vergangenen Jahren am Ring passiert...