Ecclestone blendet Kritik aus: "Mache weiter wie bisher"
Bernie Ecclestone ist sich der Unterstützung von CVC trotz kritischer Stimmen sicher und will weitermachen wie bisher - Seitenhieb in Richtung des Richters
(Motorsport-Total.com) - Das erste Urteil gegen Bernie Ecclestone ist gefällt: Der 83-Jährige siegt gegen Constantin Medien vor Gericht in London und muss somit keinen Schadenersatz an das Unternehmen leisten. Trotz des Erfolges wird es für den Formel-1-Boss immer enger: Für den Strafprozess in München stehen die Vorzeichen schlecht, und auch einige Mitglieder des Formel-1-Vorstandes senken den Daumen, wenn es um das Thema Ecclestone geht.
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Bernie Ecclestone sieht seinen Posten als Formel-1-Boss nicht in Gefahr Zoom Download
Doch wie immer gibt sich der Brite vollkommen gelassen, wenn es um seine eigene Person geht. Er habe bereits mit Donald MacKenzie, dem Vorsitzenden von Formel-1-Anteilseigner CVC telefoniert. Und was ist herausgekommen? "Es war nichts von Bedeutung. Er ist gerade beim Skifahren", so der lapidare Kommentar von Ecclestone gegenüber 'The Telegraph'. Der Formel-1-Boss macht sich auch weiterhin keine Sorgen um die Unterstützung aus Formel-1-Kreisen.
"Sie (das Formel-1-Gremium; Anm. d. Red.) können nicht verstehen, wie der Richter zu seinem Schluss gekommen ist. Meine Anwälte können das auch nicht. Sie haben sich alles angesehen und können nicht finden, wo ich gelogen haben soll." Richter Guy Newey hatte zu Ecclestone gesagt, dass es unmöglich sei, ihn als zuverlässigen und ehrlichen Zeugen anzuerkennen. Für Ecclestone selbst seien die Beobachtungen Neweys hingegen lediglich Meinungen ohne zuverlässige Beweise gewesen.
Von CVC selbst war nach dem Urteilsspruch in London durch einen Sprecher lediglich "kein Kommentar" übermittelt worden. Für Ecclestone ist dies ein weiteres Anzeichen dafür, dass niemand an seinem Stuhl sägen will: "Habt ihr jemals irgendetwas von CVC gehört? Sie sagen niemals irgendetwas", wird der 83-Jährige von 'The Guardian' zitiert.
Auch der bevorstehende Prozess in München werde nichts an seiner Position ändern, einen Rücktritt als Boss der Formel 1 werde es auch während des laufenden Prozesses nicht geben: "Warum sollte ich das tun?", fragt er. "Ich habe noch niemals einen Gedanken daran verschwendet. Das ist nicht nötig. Ich werde wie üblich zu allen Rennen fahren."
Eine weitere Spitze in Richtung Richter Guy Newey kann sich Ecclestone dann aber nicht verkneifen: "Er sollte entscheiden, ob die Anteile billig verkauft wurden, oder nicht. Darum ging der Fall. Es war ein Zivilprozess. Hätte ich gewusst, dass ich einen Leumundszeugen brauche, dann hätte ich einen mitgebracht." Ab April muss sich Ecclestone im Strafprozess in München verantworten, doch daran denkt er noch nicht: "Ich mache, was ich immer tue. Ich arbeite ganz normal."