Psychostress: Alonso therapiert's mit 22 Millionen Euro
Der Ferrari-Star begründet die Fahrergehälter mit der mentalen Belastung, während Jenson Button die soziale Kompetenz anführt - Alonso witzelt über Golf-Stars
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso ist nur die Nummer 19. Was in der Formel 1 eine herbe Enttäuschung wäre, verschafft dem Spanier in der Forbes-Rangliste der Sportler mit den höchsten Jahreseinnahmen ein süßes Leben. Rund 22 Millionen Euro wandern auf das Konto des Ferrari-Stars, ein Großteil davon stammt aus seinem Scuderia-Gehalt. Damit liegt Alonso deutlich hinter Golf-Star Tiger Woods (57 Millionen), Tennis-Ass Roger Federer (52 Millionen) und Basketball-Ikone Kobe Bryant (45 Millionen).
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Fernando Alonso muss sich wegen seines Kontostandes nicht die Pulle geben Zoom Download
Trotzdem bleibt der Asturier der betuchteste aktuelle Formel-1-Pilot noch vor Sebastian Vettel, der laut Forbes mit der bescheidenen Summe von gut 13 Millionen Euro auskommen muss und damit auf Platz 89 der Geld-Weltrangliste steht. Es sind allesamt schwindelerregende Zahlen für den Normalverdiener, doch sind die Unterschiede zwischen den Sportarten gerechtfertigt? Auf Woods' Einkommen angesprochen entgegnet Alonso: "Golf? Ganz sicher", so der Ferrari-Star mit einem breiten Grinsen.
Für Kollege Bryant hat er mehr übrig: "Basketball? Ich weiß nicht, wie hart da trainiert wird. In der NBA geht es schon ordentlich zur Sache, drei- oder viermal am Tag", schätzt Alonso und macht das Maß an Freizeit sowie die körperliche Belastung für die Höhe des Salärs mitverantwortlich: "Da dreht sich das ganze Leben um den Sport und man kann sonst nichts mehr machen. Die Formel 1 verlangt nicht so viel ab, was die Physis betrifft. Aber es gibt viel psychologischen Stress", findet der 32-Jährige. Er nennt Unternehmen und Autokonzerne im Hintergrund einen Faktor für das Druckmoment.
Und schon wieder muss Alonso schmunzeln, wenn es thematisch auf das Green geht: "Es gibt auch das Risiko, das im Motorsport größer ist als beim Golf. Keine Ahnung, ob man sich da ernsthaft verletzen kann." Für Jenson Button, mit geschätzten zwölf Millionen Euro Jahresgehalt auch nicht Dauergast in der Suppenküche, macht die Nachfrage die Musik auf dem Fahrermarkt: "Die Teams sind offensichtlich dieser Meinung, denn sie zahlen die Gehälter. Wir verdrehen nicht ihren Arm und zwingen sie, zu unterschreiben."
Der Brite, der bis zu seinem Formel-1-Einstieg in bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen gelebt hatte, sieht in seinem Anforderungsprofil weit mehr Punkte als die Lenkradarbeit: "Es geht nicht nur darum, das Auto zu fahren, es geht auch um die Technikkenntnisse, wie man das Team anspornen kann, besser zu arbeiten", erklärt Button und pocht auch auf die soziale Kompetenz: "Aber auch, wie man mit den Sponsoren umgeht und jedem Teammitglied das Gefühl gibt, ein wichtiger Teil zu sein." Ein Pilot könne viel beitragen: "Daher geht die Schwankungsbreite der Formel-1-Gehälter derzeit von gar nichts bis zu 'sehr ziemlich viel Geld' bei gewissen Fahrern."