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Lopez denkt über Formel-1-Ausstieg nach
"Ich brauche die Formel 1 nicht", sagt Lotus-Eigentümer Gerard Lopez inmitten der Schuldenkrise seines Teams, relativiert aber die Kritik von Kimi Räikkönen
(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen hat am Donnerstag in Singapur klipp und klar gesagt, dass er Lotus vor allem deshalb verlässt, weil ihm das Team sein Gehalt nicht mehr zahlen kann. 18 Millionen Euro soll er 2012 dank hoher Punkteprämien verdient, aber erst viel zu spät erhalten haben, und auch dieses Jahr ist ihm Lotus bisher einen erheblichen Teil seines Geldes schuldig geblieben.
Dass Räikkönen damit so offensiv in die Öffentlichkeit gegangen ist, finden die Teamverantwortlichen allerdings undankbar: "Er hätte sein Geld wie in den vergangenen Jahren und wie vereinbart am Ende der Saison bekommen", wird Gerard Lopez von der 'Welt' zitiert. "Ich bin sehr irritiert über den Zeitpunkt und den Inhalt dieser Aussagen von Kimi. Im Gegensatz zu Michael Schumacher hatte er nach seinem Comeback ein Auto zur Verfügung, das ihm Siege ermöglicht hat."
"Wenn das der entscheidende Grund dafür war, dass er nicht bei uns bleibt, dann überrascht mich das. Aber es ist, wie es ist", fügt er gegenüber 'RTL Tele Letzebuerg' an. Offensichtlich soll auf diese Weise Schadensbegrenzung betrieben werden, denn das Lotus-Team sitzt auf einem gigantischen Schuldenberg. Zurückbezahlt werden muss dieser an einen Genii-Capital-Fonds, dessen wichtigster Investor der Milliardär Andrew Ruhan ist.
Sollte es Lopez nicht gelingen, den Schuldenberg abzutragen, könnte er die Kontrolle über das Team an Ruhan verlieren. Der will eigentlich gar kein Formel-1-Team, zumal Lotus auch 2013 wieder Verluste in Millionenhöhe schreiben wird. Aber Lopez behauptet gegenüber der 'Welt': "Die meisten Schulden hat Lotus bei mir. Der Einzige, der Lotus in den Ruin treiben kann, bin ich. Solange ich das nicht mache, ist die Zukunft des Rennstalls gesichert."
2014 werde er mit Genii Capital auf jeden Fall noch in der Formel 1 bleiben, eine langfristige Perspektive sieht der Geschäftsmann mit Lotus aber nicht mehr. Interessenten bietet Lopez schon jetzt 75 Prozent der Teamanteile für umgerechnet 90 Millionen Euro an: "Ich brauche die Formel 1 nicht, die Formel 1 ist nicht mein Leben. Ich war mir sicher, dass ich verstanden hätte, wie das Business funktioniert. Jetzt habe ich meine Lektion endgültig gelernt."