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Lopez: "Haben potenzielle Hauptsponsoren abgelehnt"
Lotus-Boss Gerard Lopez behauptet, sein Team könnte längst einen Hauptsponsor haben, er wolle den Platz aber trotz angespannter Lage nicht unter Wert verkaufen
(Motorsport-Total.com) - Über einigen Formel-1-Teams kreist der Pleitegeier. Auch der Lotus-Rennstall, der mit Kimi Räikkönen derzeit den WM-Zweiten stellt, wird von finanziellen Problemen geplagt. Die Truppe von Genii-Boss Gerard Lopez besitzt als einziges Topteam keinen Hauptsponsor, nachdem sich die Verhandlungen mit dem US-amerikanischen Honeywell-Konzern in letzter Sekunde zerschlagen haben.
Im Budget klafft ein Loch in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrags, weshalb Lotus seit einiger Zeit mit arabischen Investoren über einen Verkauf des Teams aus Enstone verhandelt. Wie kritisch die Lage ist, zeigt, dass Lopez sogar einen Genii-Fonds anzapfen musste, um die Liquidität des Teams bis zu einer möglichen Übernahme zu gewährleisten.
Nach außen gibt er sich aber gelassen: Der Luxemburger behauptet, dass Lotus nur deswegen keinen Hauptsponsor hat, weil er sich nicht unter Wert verkaufen will. "Derzeit haben wir die Wahl", so Lopez. "Es gibt einige Hauptsponsoren, die wir holen könnten, aber das würde dann für drei bis fünf Jahre gelten. Der Wert, den wir heute in dieser Weltmeisterschaft und im Fahrerlager haben, sollte erkannt werden. Daher haben wir abgelehnt, gewisse Dinge zu unterschreiben, auch wenn wir es hätten tun können, weil wir glauben, dass wir uns unter Wert verkauft hätten."
Er will die langfristigen Konsequenzen nicht tragen, mit seiner Investmentgesellschaft Genii Capital den Großteil des Budgets bereitzustellen, dementiert aber, dass das Budget dieses Jahr aufgrund der angespannten finanziellen Lage geringer ist als zuletzt: "Im Gegenteil - das Budget wurde vergrößert." Er sieht "gute Chancen", noch dieses Jahr auf der Suche nach einem Hauptsponsor fündig zu werden.
Dennoch ist ihm bewusst, dass sein Team in Sachen Budget nicht mit den Rivalen Ferrari, Red Bull, Mercedes und McLaren mithalten kann. Er weiß aber mit dieser Situation zu kokettieren: "Wir mögen die Rolle des Underdogs. So sind wir einfach, aber gleichzeitig haben wir nie jemanden enttäuscht, wenn es um die Entwicklung geht. Vielleicht gehen wir anders mit Geld um, was uns ein interessantes Team macht. Wir werden nie ausgeben, was die anderen ausgeben, aber das bedeutet nicht, dass wir für sie keine Konkurrenz darstellen."