Nordkorea droht mit Atomkrieg: Grand Prix in Gefahr?
Der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un droht mit einem Atomkrieg auf der koreanischen Halbinsel - Südkorea-Grand-Prix soll im Oktober stattfinden
(Motorsport-Total.com) - Während die Medien eine Woche vor der Ankunft des Formel-1-Trosses in Bahrain erneut die Diskussion führen, ob ein Grand Prix in einem Land des Arabischen Frühlings stattfinden darf, spitzt sich die Lage um einen anderen Grand Prix weiter zu. Denn dass Sebastian Vettel und Co. im Oktober zum bereits vierten Mal seit 2010 in Südkorea gastieren werden, gilt als zunehmend unwahrscheinlich.
Hintergrund sind die Kriegsdrohungen des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-un, der auf dem aktuellen Titel des renommierten deutschen Nachrichtenmagazins 'Der Spiegel' als "Kim Jong Bumm, Nordkoreas verrückter Atomkrieger" bezeichnet wird. Kim Jong-un verunsichert die internationale Staatengemeinschaft schon seit Monaten mit seinen teilweise wahnwitzigen Kriegsdrohungen - und gilt spätestens seit einem erfolgreichen Atombombentest am 12. Februar und der Aufkündigung des Waffenstillstandsabkommens mit Südkorea als ernstzunehmende Bedrohung.
Nun legt "der Irre mit der Bombe", wie der Diktator von manchen Medien bezeichnet wird, noch einmal nach und rät allen fremden Unternehmen und Touristen, Südkorea im eigenen Interesse zu verlassen. Auch in Südkorea stationierte Diplomaten wurden bereits informiert, dass für ihre Sicherheit nicht mehr garantiert werden könne. Politische Analysten schätzen Kim Jong-uns Ansagen jedoch nach wie vor als Säbelrasseln ein.
Pjöngjang freilich sprach diese Woche die nächste indirekte Drohung aus: "Die Situation auf der koreanischen Halbinsel nähert sich wegen der zunehmend feindseligen Handlungen der Vereinigten Staaten und der südkoreanischen Kriegshetzer einem thermonuklearen Krieg." Kim Jong-un hat in der Vergangenheit mehrfach öffentlich ausgesprochen, dass er auch nicht vor dem Zünden einer Atombombe zurückschrecken würde. Hundertprozentig ernst genommen wird das allerdings nicht.
So sieht auch das Auswärtige Amt in Deutschland zum jetzigen Zeitpunkt keine akute Bedrohung: Südkorea gelte als "vergleichsweise sicheres Reiseland", heißt es in den aktuellen Reise- und Sicherheitshinweisen. "Die Folgen der Teilung der koreanischen Halbinsel und die politischen Beziehungen zwischen der Republik Korea (Südkorea) und der Demokratischen Volksrepublik Korea (Nordkorea) haben die Sicherheitslage für Reisende in Südkorea bisher nicht beeinträchtigt."
"Diese Einschätzung gilt grundsätzlich auch weiterhin nach dem Start einer nordkoreanischen Langstreckenrakete am 12. Dezember 2012, dem am 12. Februar 2013 durch Nordkorea durchgeführten Nukleartest sowie nach Aufkündigung des Waffenstillstandsabkommens. Die Spannungen zwischen Nordkorea und Südkorea sowie den USA haben in den letzten Wochen zugenommen bis hin zu Kriegsdrohungen durch Nordkorea. Eine militärische Aktion seitens Nordkoreas kann nicht ausgeschlossen werden. Eine konkrete Gefährdung deutscher Staatsangehöriger wird jedoch bisher nicht gesehen", heißt es.
Ob es sich die Formel 1 ernsthaft leisten kann, mit einem Besuch in Südkorea auch nur ein geringes Restrisiko eines militärischen Anschlags einzugehen, ist unklar. Sollte Kim Jong-un wirklich in Betracht ziehen, das Nachbarland anzugreifen, dann würde ein Angriff gegen eine international beachtete Veranstaltung wie den Grand Prix vermutlich wesentlich mehr Aufmerksamkeit bringen als ein Angriff gegen rein südkoreanische Einrichtungen.