Ecclestone an Wodka- und Telefon-Deals interessiert
Der Formel-1-Boss zeigt großes Interesse an Partner-Verträgen mit einem Mobilfunk-Riesen und einer hochwertigen Wodka-Marke
(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone hat Gespräche über viele Millionen schwere Sponsor-Deals mit Mobilfunkbetreibern und Wodka-Marken bestätigt. "Wir suchen einen oder zwei Leute, die dabei sein wollen", erklärt Ecclestone und fügt hinzu: "Wir schauen in den Bereichen Telefon und Getränke. Die Leute mögen Wodka und solche Dinge. Es gibt sie da draußen. Sie sind interessiert, weil ihre Marken dadurch bekannter werden."
Laut einem erfahrenen Formel-1-Sponsoring-Agenten hat Luxusgüter-Gigant LVMH derzeit die Pole-Position inne, um die Belvedere-Marke zu positionieren. Belvedere hat den Ruf eines hochwertigen Wodkas, doch obwohl er weltweit vertrieben wird, hat er nicht das weltweiten Image, wie es die Konkurrenzprodukte von Smirnoff oder Absolut haben. Belvedere-Prädident Charles Gibb bemerkt, dass "es keine Gespräche über die Formel 1 gibt".
Steigt Vodafone ein?
Es ist unklar, welches Telefon-Unternehmen sich in Gesprächen befindet. Vodafone ist mit fünf Titelsponsor-Deals 2012 und geschätzten 75 Millionen US-Dollar (58 Millionen Euro) für das Titelsponsoring bei McLaren der führende Anbieter im Sport. Zu Beginn des Jahres aber wurde berichtet, dass Vodafone das Engagement bei McLaren überdenkt. 2010 wurde der Vertrag bis Ende 2013 verlängert. Doch die wirtschaftliche Lage hat sich seitdem verschlechtert. Als Ergebnis dessen wird ein möglicher Ausstieg überprüft.
Werbung und Sponsoring haben 2011 14,7 Prozent des 1,6 Milliarden schweren Umsatzes der Formel 1 generiert. Der Sport hat zehn offizielle Partner im Portfolio. Dazu zählen unter anderem die Investmentbank UBS und Rolex, die einen Fünf-Jahres-Vertrag als offizieller Zeitnahme-Partner unterzeichnet haben.
Die Kosten eines offiziellen Formel-1-Partners sind aber deutlich geringer als die für einen Titelsponsor-Deal eines Topteams. Partner erhalten die Rechte für Werbebanner und können die Marke Formel 1 für etwa 15 Millionen US-Dollar (11,6 Millionen Euro) für ihre Werbung nutzen.
Der einzige Getränke-Partner ist im Moment Mumm Champagner. Die Formel 1 hat den Softdrink von Red Bull bekannt gemacht, doch dabei handelt es sich nicht um eine offizielle Partnerschaft. Ecclestone bemerkt, dass "Red Bull ein Getränk entwickelt hat, damit aber nicht besonders aktiv umgeht. Wir haben einen Deal, dass wir beteiligt werden, wenn sie beginnen, es zum Arbeiten zu bringen."
Es gibt noch reichlich Potenzial
Weitere Sponsoren-Deals könnten auf dem Weg sein. Der Ausblick für die zehn Milliarden US-Dollar (7,7 Milliarden Euro) an der Börse in Singapur weist aus, dass es zu "deutlich anwachsenden Partner-Programmen kommen kann, weil man bisher nicht auf dem Level angekommen ist, auf dem sich andere weltweite Sport-Unterhaltungs-Geschäftsmodelle befinden."
Es wird weiterhin erwähnt, dass "wir eine Segmentierung der weltweiten Partner und offiziellen Zuliefererprogramme erwägen. Dann hätten wir für spezifische Regionen oder Veranstaltungen weltweite Partner und offizielle Zulieferer in den bestimmten Produktkategorie. Zudem möchten wir die Möglichkeiten untersuchen, um mehr Werbende und Sponsoren in unterbewirtschafteten Produktkategorien wie Kleidung, Accessoires, Energy-Drinks und Automobilbau zu finden."
Ecclestone sagt, dass insgesamt in "diesem und im kommenden Jahr durch die Verträge die Einnahmen um ein paar Prozent steigen werden. Das Gleiche gilt für den Gewinn." Viele der Schlüsselverträge der Formel 1 beinhalten Steigerungsklauseln, die den zu zahlenden Betrag um jährlich bis zu zehn Prozent ansteigen lassen. Das trägt dazu bei, dass die Formel 1 von negativen Wendungen verschont bleibt, obwohl die Marketingausgaben trotz der jüngsten Rezession geringer werden.
2011 stieg der Umsatz der Corporate Hospitalitys um 20,2 Prozent auf 78,7 Millionen US-Dollar an. Der Formel-1-VIP-Paddock-Club bediente 69.000 Gäste bei 19 Rennen. "Die Corporate Hospitalitys sind noch immer nicht so stark, wie sie einmal waren, doch es wird besser."