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Griechenland verteidigt Rennstrecken-Pläne
Die griechische Regierung verteidigt den Plan, eine Rennstrecke zu subventionieren, ein Grand Prix im krisengeschüttelten Land ist aber noch weit entfernt
(Motorsport-Total.com) - Scharfe mediale Kritik quer durch Zeitungen in der Europäischen Union zog diese Woche die Bekanntgabe der griechischen Regierung nach sich, in der Nähe der Stadt Patras eine Formel-1-taugliche Rennstrecke bauen zu wollen. 800 Arbeitsplätze sollen so bis 2015 entstehen - ein Projekt, das die Regierung mit 28,9 Millionen Euro subventionieren würde.
© Pirelli
Dass die Formel 1 bald in Griechenland fahren wird, ist sehr unwahrscheinlich Zoom Download
Die Gesamtkosten für die 5,2 Kilometer lange Rennstrecke belaufen sich auf 94,6 Millionen Euro. Diese sollen zu zwei Dritteln von der privaten Firma Racetrack Patras SA getragen werden, die jeweils erst Geld auf den Tisch legen müsste, um Regierungsgelder zu erhalten. Sprich: Erst wenn die Investoren zum Beispiel die erste Million finanziert haben, haben sie Anspruch auf weitere rund 300.000 Euro aus öffentlicher Hand.
Insofern ist der Wirbel in den europäischen Wirtschaftsmedien nicht ganz nachvollziehbar, zumal Kenner des griechischen Motorsports die Chancen für eine tatsächliche Umsetzung des Projekts ohnehin als minimal einschätzen. Und ein Sprecher des zuständigen Entwicklungsministeriums betont: "Wir müssen dieses Geld ausgeben. Die EU-Gesetze verpflichten uns, in den privaten Sektor und in Projekte wie diese zu investieren."
Ob die Formel 1 überhaupt in Betracht ziehen würde, nach Griechenland zu kommen, erscheint zum jetzigen Zeitpunkt fragwürdig. Selbst vergleichsweise komfortabel finanzierte Regierungen wie die deutsche oder die französische können es sich nicht mehr leisten, einen Grand Prix aus Staatskasse zu bezahlen, und für Griechenland kommt dieser Luxus schon gar nicht in Frage. Und dass Privatinvestoren gefunden werden, gilt als unwahrscheinlich.