Nürburgring-Betreiber erwägen Kauf der Rennstrecke
Die Nürburgring Automotive GmbH erwägt den Kauf des Eifelkurses, um die Motorsport-Zukunft zu sichern - Gespräche mit Ecclestone lassen auf sich warten
(Motorsport-Total.com) - Die Betreiber des insolventen Nürburgrings denken über einen Kauf der Rennstrecke nach. "Wir werden uns, wenn eine Ausschreibung auf dem Tisch liegt, Gedanken darüber machen, ob und in welcher Form wir uns an dieser Ausschreibung beteiligen", sagt Jörg Lindner, Geschäftsführer der Nürburgring Automotive GmbH (NAG), gegenüber 'Zeit'.
Lindner kündigt zudem an, das Unternehmen künftig unabhängig von Finanzspritzen aus der Politik führen zu wollen: "Wir haben ein Konzept für das Formel-1-Rennen am Nürburgring entwickelt, das ohne einen Geldzuschuss des Landes auskommt."
Kritik übt der Betreiber an der späten Reaktion der Landespolitiker auf die drohende Pleite. "Der heutige Finanzminister Carsten Kühl ist von Anfang an dabei gewesen und der Landrat des Kreises Ahrweiler auch. Jürgen Pföhler hat alles abgesegnet. Der Landkreis ist immerhin zu zehn Prozent Anteilseigner an der insolventen Nürburgring GmbH und mitverantwortlich für den Absturz", so Lindner, der darauf verweist, dass die Landesregierung versucht habe, die Pächter des Nürburgrings zum Ausstieg zu bewegen.
Verhandlungen mit Ecclestone lassen auf sich warten
Die seitens der NAG für das vergangene Wochenende geplanten Gespräche mit Formel-1-Chef Bernie Ecclestone lassen derweil auf sich warten. Der 81-jährige Brite zog es trotz vorheriger Zusage vor, dem Großen Preis von Deutschland fernzubleiben. Bekanntlich ermittelt die Münchener Staatsanwaltschaft gegen Ecclestone wegen mutmaßlicher Bestechung in zweistelliger Millionenhöhe, was dieser allerdings zurückweist.
Auf Seiten der NAG ist man dennoch optimistisch, dass die Verhandlungen mit dem Formel-1-Zampano bezüglich einer Zukunft der Königsklasse in der Eifel bald stattfinden werden. "Wir sind nicht verärgert. Wir sind weiter in Kontakt und guter Dinge, dass wir auch 2013 die Formel 1 an den Nürburgring holen", so ein NAG-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur 'dpa'.
Zu den Spekulationen, Ecclestone habe sich womöglich wegen juristischer Probleme nicht nach Deutschland getraut, sagt der nicht namentlich genannte NAG-Sprecher, eine bereits getroffene Vereinbarung könne auch im Ausland konkretisiert werden.