Börsengang: Singapur gibt grünes Licht, Experten warnen
Laut 'Bloomberg' genehmigt Singapur den Formel-1-Börsengang - Mehrheitsbesitzer CVC Capital Partners verkauft bereits Anteile, doch Experten warnen davor
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 scheint ihrem geplanten Börsengang, der für dieses Jahr im Juni geplant ist, ein großes Stück nähergekommen zu sein. Die Börse in Singapur genehmigt den Plan von Formel-1-Mehrheits-Eigentümer CVC Capital Partners, beim geplanten Börsengang (auf Englisch: IPO - Initial Public Offering, Anm.) drei Milliarden Dollar (umgerechnet 2,3 Milliarden Euro) einzunehmen. Das behaupten zumindest drei mit der Angelegenheit betraute Personen gegenüber der Nachrichtenagentur 'Bloomberg', die namentlich nicht genannt werden wollen.
Bisher war das Private-Equity-Unternehmen CVC Capital Partners mit 63,4 Prozent größter Anteilseigner der Formel 1. Der Plan, die Anteile vor dem Börsengang zu reduzieren, wird nun scheinbar in die Tat umgesetzt. Wie 'Reuters' am Dienstag berichtet, verkaufte man eine Beteiligung von 1,6 Milliarden Dollar (umgerechnet 1,25 Milliarden Euro) an drei Investoren, unter denen sich auch der weltweit größte Vermögensverwalter BlackRock befinden soll.
CVC Capital Partners verkauft Teil der Anteile
Damit dürfte CVC Capital Partners nur noch im Besitz von 40 Prozent der Formel-1-Anteile sein. Bei den weiteren Investoren scheint es sich um die Anlageexperten Waddel & Reed sowie um die Anlageexperten-Abteilung der norwegischen Bank Norges Bank handeln.
Der Börsengang soll von Goldman Sachs, Morgan Stanley und der Schweizer Großbank UBS, die in der Formel 1 auch als Sponsor auftritt, durchgeführt werden. Die spanische Santander-Bank, die DBS-Gruppe aus Singapur und CIMB aus Malaysia sollen ebenfalls dabei mitwirken. Bei der Formel 1 würde es sich um den größten Börsengang in Singapur seit Februar 2011 handeln.
Facebook-Fehlstart bereitet Sorgen
Für die Börse im Stadtstaat wäre es ein großer Triumph, denn durch den Börsengang des italienischen Modehauses Prada in Hong Kong in Höhe von 2,1 Milliarden Dollar (umgerechnet 1,6 Milliarden Euro) musste man zuletzt gegen den direkten Rivalen eine Niederlage einstecken. Derzeit ist die Lage in Hinblick auf Börsengänge ohnehin etwas unberechenbar, da der MSCI World Index seit Monatsbeginn um neun Prozent nachließ - die Euro-Krise um Griechenland hat sich an den Börsen niedergeschlagen.
Das beweist auch der missglückten Start der Facebook-Aktie: Das soziale Netzwerk Facebook war am Freitag in New York an die Börse gegangen und hat inzwischen schon mehr als zehn Prozent verloren. "Ich wäre im Moment sehr vorsichtig", sagte Justin Harper, ein Marketing-Stratege an der Börse in Singapur. "Ich denke, es könnte ähnlich laufen wie bei Facebook", sagte Harper der Nachrichtenagentur 'AFP': "Es könnte sein, dass sie am Markt nicht die Unterstützung für einen Börsengang hat."