Zukunft ungeklärt: Sepang scheut große Investition
Noch bis 2015 fährt die Formel 1 in Sepang - Da noch unklar ist, ob der Vertrag verlängert wird, schrecken die Betreiber vor großen Investitionen zurück
(Motorsport-Total.com) - Zum mittlerweile bereits 14. Mal gastiert die Formel 1 in diesem Jahr mit einem Grand Prix auf der Rennstrecke in Sepang. 2012 erwartet die Teams im Fahrerlager eine Neuerung. Die bisher einstöckigen Hospitality-Zelte, die bei den Überseerennen anstatt der in Europa üblichen Motorhomes zum Einsatz kommen, wurden durch geräumigere Zelte mit zwei Ebenen ersetzt. Auf anderen Rennstrecken stehen den Team jedoch noch komfortablere Unterkünfte zur Verfügung.
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Ob die Formel 1 auch nach 2015 noch in Sepang fährt, steht noch in den Sternen Zoom Download
"Auf neueren Strecken in Asien wie Bahrain, Indien und Abu Dhabi gibt es permanente Gebäude für die Hospitality", erklärt der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft, Ahmad Razlan, gegenüber der Tageszeitung 'New Straits Times'. "Dort waren die Gebäude im Gegensatz zu unserer Strecke von Beginn an geplant. Nach Beratungen mit Formula One Management (FOM; Anm. d. Red.) sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir mit dieser Lösung den Service an unserer Strecke verbessern können."
Was bislang nach einer Randnotiz der Formel-1-Welt klingt, wird durch weitere Äußerungen von Razlan interessant. Der Streckenchef erklärt, dass die Errichtung fester Gebäude sehr teuer gewesen wäre. Die Zelte hingegen werden von der Rennstrecke für die Formel-1- und Motorrad-Grands-Prix angemietet. "Das Problem ist, dass wir unser Budget nur bis zum Jahr 2015 planen können, wenn unser Vertrag mit der Formel 1 ausläuft", sagt Razlan.
Nachdem Bernie Ecclestone schon vor Monaten erklärt hatte, das Thema Europa sei für die Formel 1 "erledigt", und da die Expansion in Asien in den vergangenen Jahren rasch voranschritt, erscheint eine Verlängerung des Vertrages mit Sepang auf den ersten Blick nur eine Formsache zu sein, zumal mit der Erdölgesellschaft Petronas ein zahlungskräftiger Sponsor mit zahlreichen Verbindungen in den Motorsport hinter dem Rennen steht.
Doch auch in Malaysia könnten die hohen Gebühren für den Grand Prix zunehmend zu einer Belastung werden. Im Jahr 2009 zahlten die Streckenbetreiber laut Branchenmonitor 'Formula Money' 45,7 Millionen US-Dollar (derzeit rund 35 Millionen Euro) für das Rennen. Für Delta Topco, die Muttergesellschaft der FOM, war der Grand Prix von Malaysia in der Saison 2009 sogar das ertragreichste Rennen des Jahres.
Die Gebühren, welche die Streckenbetreiber an die FOM zahlen müssen, sind jedoch nicht konstant, sondern steigen in den meisten Fällen von Jahr zu Jahr. Geht man von einem Zuwachs von jährlich sieben Prozent aus, dürfte 2012 eine Überweisung von mehr als 50 Millionen US-Dollar fällig werden. Bei solchen Summen ist die zurückhaltende Investitionspolitik in Sepang durchaus verständlich. "Wir planen auch eine neue Überdachung der Terrasse im Fahrerlager, aber erst, wenn unser Budget dafür genehmigt wurde", erklärt Streckenchef Razlan.