Ecclestone: Oktoberfest statt Zeugenstand?
Bernie Ecclestone kann über seine Zeugenaussage in München schon wieder lachen und ist froh, dass die Fakten nun auf dem Tisch liegen
(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone ist diese Woche direkt mit seinem Privatjet in Abu Dhabi gelandet - und zwar aus München kommend. Dort hatte sich der Formel-1-Geschäftsführer vor Gericht einer Zeugenbefragung im Fall Gerhard Gribkowsky gestellt. Wirklich Neues kam dabei nicht zutage, abgesehen davon, dass sich der 81-Jährige an erstaunlich viele Details aus seiner Vergangenheit einfach nicht mehr erinnern kann.
Ob das nun mit Amnesie, Altersschwäche oder einfach einer ganz normalen Vergesslichkeit zu erklären ist, sei dahingestellt, aber Ecclestone hofft jedenfalls, dass er nicht noch einmal in den Zeugenstand muss. Von 'Motorsport-Total.com' gefragt, ob er erwartet, erneut nach München zu müssen, entgegnet er: "Wir haben kein Rennen dort, also nein." Und auf Nachfrage grinst er nur: "Ich werde wieder hinfliegen, sicher. Zu diesem Bierfest."
Grundsätzlich sei seine Einvernahme "okay" gelaufen, findet der Milliardär, der offen zugibt, 44 Millionen US-Dollar an Gribkowsky überwiesen zu haben. "Jetzt kommt die Wahrheit raus. Davor hat es viele Spekulationen gegeben, aber jetzt liegen die Fakten auf dem Tisch", freut sich Ecclestone, gibt aber gleichzeitig zu: "Es wäre besser gewesen, nicht dort zu sein. All diese falschen Zeugen würden das Gleiche sagen."
Die wichtigste Erkenntnis ist seiner Meinung nach, dass nun feststeht, dass Gribkowsky nicht bestochen wurde, um die Formel-1-Anteile unterzubewerten: "Wenn jemand geglaubt hat, dass die Anteile billig verkauft wurden, dann hat er sich getäuscht. Darum geht es letztendlich. Aber alle Beteiligten, alle Banken haben gesagt, dass die Anteile zu einem sehr guten Preis verkauft wurden", hält Ecclestone fest.