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Der "Pferdeflüsterer" am Wort: Ferrari rudert zurück
Ferrari hat klargestellt, dass man keine Kompromisse eingehen wird, doch der mysteriöse "Pferdeflüsterer" will das nicht als Ausstiegsdrohung verstanden wissen
(Motorsport-Total.com) - Im Rahmen des Ferrari-Mondiali-Weltfinales in Mugello deutete Luca di Montezemolo zwischen den Zeilen an, dass sich seine Scuderia aus der Formel 1 zurückziehen könnte, sollten ihre Wünsche nicht akzeptiert werden: "Eines muss klar sein: Wenn man uns zustimmt, ist das schön, aber wenn nicht, dann müssen diejenigen einfach unsere Position akzeptieren", war eines der Statements, das als Ausstiegsdrohung verstanden wurde.
Doch tags darauf distanziert man sich in Maranello von diesem Säbelrasseln. Dazu packt die Presseabteilung einmal mehr den sogenannten "Pferdeflüsterer" aus, einen anonymen Kolumnisten, der Ferrari-Standpunkte vertritt, ohne dass Ferrari darunter steht. Veröffentlichen darf der "Pferdeflüsterer" freilich auf der offiziellen Medienseite des italienischen Sportwagenherstellers, was dem Ganzen sehr wohl offiziellen Charakter verleiht.
Man habe Montezemolos Beobachtungen als Ausstiegsdrohungen verstanden, "aber der Flüsterer kann versichern, dass es nichts dergleichen war", heißt es in der Ferrari-Stellungnahme. Denn die Wörter "verlassen" oder "Ultimatum" seien nie vorgekommen. Vielmehr habe Montezemolo "auf konstruktive Art und Weise" gesprochen, weil ihm das Wohl der Formel 1 als Königsklasse des Motorsports am Herzen liege.
Weiter heißt es: "Wenn er sagt 'Die Formel 1 ist immer noch unser Leben, aber ohne Ferrari gibt es keine Formel 1 - genau so, wie Ferrari ohne die Formel 1 anders wäre', bedeutet das, dass Maranello immer noch an vorderster Front mitarbeitet, wenn es darum geht, Pläne für die Zukunft des Sports zu schmieden. Die Kritik und die Kommentare von gestern sind außerdem nicht neu, sondern Montezemolo hat sie schon davor geäußert."
Man sollte seine Statements daher nicht als Drohung, sondern vielmehr als Anregung verstehen. Doch dass sich Ferrari mit der angedeuteten Aussage, man brauche die Formel 1 nicht um jeden Preis, schon für die Verhandlungen über ein neues Concorde-Agreement in Position bringt, ist in Insiderkreisen unbestritten. Mit dem jüngsten Säbelrasseln könnte Montezemolo andeuten, dass es nun an Bernie Ecclestone liegt, Ferrari bis zur Unterschrift zu hofieren...