Ecclestone: "Briatore hat mir einen Gefallen getan"
Bernie Ecclestone gibt zu, dass sein Freund Flavio Briatore Geld für ihn überwiesen hat, kann darin aber nichts Verwerfliches erkennen
(Motorsport-Total.com) - In Zusammenhang mit den Ermittlungen der Causa Gerhard Gribkowsky tauchte laut Recherchen der 'Süddeutschen Zeitung' kürzlich erstmals der Name Flavio Briatore auf. Der ehemalige Formel-1-Teamchef soll seinem Freund Bernie Ecclestone dabei geholfen haben, mutmaßliches Schmiergeld an den damaligen BayernLB-Risikovorstand Gribkowsky zu überweisen.
Davon will Ecclestone aber nichts wissen: "Auf keine Art und Weise ist Briatore in diese Angelegenheit verwickelt", stellt der Formel-1-Geschäftsführer im 'Daily Express' klar. Zuletzt hatte die Staatsanwaltschaft München festgestellt, dass jene Gelder, die Ecclestone an Gribkowsky überwiesen hat, möglicherweise über Briatore-Konten geflossen sind. Doch das streiten die beiden Geschäftspartner (gemeinsame Eigentümer des Fußballklubs Queens Park Rangers) auch gar nicht ab.
"Er hat eine Zahlung für mich veranlasst", räumt Ecclestone ein, "aber nur, weil ich ihn darum gebeten habe, nachdem mir dieser Kerl Gribkowsky damit gedroht hat, Probleme zu bereiten, und nicht wollte, dass ihm das Geld direkt aus Großbritannien überwiesen wird. Briatore hat mir einen Gefallen getan und ich habe der deutschen Staatsanwältin auch davon erzählt. So ist sein Name aufgetaucht." Briatore sei aber nicht in die Causa Gribkowsky "hineingezogen" worden, hält er fest.
Während gegen Gribkowsky bereits Anklage erhoben wurde, trifft dies auf Ecclestone und Briatore nicht zu. Für alle Beteiligten gilt weiterhin die Unschuldsvermutung. Bekanntlich erklärt Ecclestone die Überweisungen an Gribkowsky so, dass ihn der deutsche Banker damit gedroht habe, Geheimnisse über sein Formel-1-Imperium an die britischen Steuerbehörden zu verraten. Um sich eine langwierige und teure Untersuchung zu ersparen, sei er einfach auf Gribkowskys Forderungen eingegangen, behauptet Ecclestone.
Mit Schmiergeld habe das aber nichts zu tun und Gribkowsky habe ihn auch nicht direkt erpresst, unterstreicht der 80-Jährige immer wieder. Daher sagt er: "Ich mache mir keine Sorgen." Und antwortet auf die Frage, ob das sein Ende sein könnte: "Nein, natürlich nicht. Ich werde das, was ich am besten kann (...), noch eine Weile machen. Einige wollen das nicht, aber ich genieße meine Arbeit. Danach soll man mich bewerten."