Bahrain: Militär zieht aus Manama ab
In Manama kehrt vor der FIA-Entscheidung Ruhe ein - Sebastien Buemi würde Nachholtermin in seiner früheren Wahlheimat begrüßen
(Motorsport-Total.com) - Einen Tag vor der Entscheidung des FIA-Motorsport-Weltrats, ob der Grand Prix von Bahrain noch dieses Jahr nachgeholt wird oder nicht, ist die Hauptstadt Manama wieder militärfrei, denn gestern endete wie angekündigt der Ausnahmezustand. Zu Unruhen oder Demonstrationen der schiitischen Opposition ist es seither nicht gekommen.
Verschiedene Nachrichtenagenturen berichten zwar, dass weiterhin provisorische Stützpunkte der Bereitschaftspolizei existieren, doch diese befinden sich nicht im Stadtzentrum. Bisher mussten die Polizisten lediglich einige Menschenansammlungen auflösen, doch Ausschreitungen wurden nicht gemeldet. Daher findet zum Beispiel Sebastien Buemi: "Ich bin immer noch dafür offen, in Bahrain zu fahren. Ich sehe darin keinen Nachteil", so der Toro-Rosso-Pilot gegenüber 'The Flying Lap'.
"Die Saison dauert jedes Jahr etwas länger, aber ich fahre gerne, also ist ein weiteres Rennen gut für uns", sagt er. "Wir werden sehen, wie sich die FIA jetzt entscheidet. Ich glaube, dass es eine enge Entscheidung wird und wir müssen abwarten. Mein Onkel lebt dort mit seiner Familie und wir sprechen oft miteinander. Er hat mir gesagt, dass es dort kein Problem gibt. Die Presse setzt Bahrain etwas unter Druck, aber ich habe gehört, dass es dort sehr ruhig ist. Warum also nicht?"
Doch während einige Fahrer unbesorgt sind, sehen die Teams die Lage differenzierter. Ross Brawn etwa findet, dass es "total inakzeptabel" wäre, die Saison wegen des Nachholtermins bis in den Dezember hinein zu verlängern. Gegenüber 'Reuters' sagt ein weiterer Vertreter eines Rennstalls: "Ich fürchte, dass sie versuchen werden, das Rennen wieder reinzunehmen. Aber wir haben Saisonmitte. Vielleicht lehnen sie mit der Begründung ab, dass nicht genug Zeit ist, den Kalender zu ändern."