Ecclestone verhöhnt Murdoch und Teams
Bernie Ecclestone macht sich nicht nur über Rupert Murdoch lustig, sondern auch über die Teams, die selbst Formel-1-Anteile übernehmen wollen
(Motorsport-Total.com) - Abseits des sportlichen Spektakels sorgen in der Formel 1 derzeit die kommerziellen Rechte und das neu auszuverhandelnde Concorde-Agreement für Schlagzeilen. Doch Bernie Ecclestone, ein schlauer Taktiker für solche Verhandlungen, scheint seine jeweiligen Verhandlungspartner nicht sonderlich ernst zu nehmen.
Diesen Eindruck gewinnt man zumindest, wenn man ihm dabei zuhört, was er zu den aktuellen Entwicklungen zu sagen hat. Vor allem auf Fragen nach den Übernahmeplänen von Exor (Agnelli) und News Corporation (Murdoch) reagiert er allergisch: "Nichts hat sich geändert", bleibt Ecclestone dabei, dass die Formel 1 nicht zum Verkauf steht. "Aber Murdoch versucht ja schon seit drei Jahren, die restlichen Anteile an 'Sky' zu übernehmen..."
Murdoch und seine 'Sky'-Beteiligung
"Sie haben also eine Menge Erfahrung darin, Dinge anzukündigen und sie nicht abzuschließen", macht sich der 80-Jährige über Medienmogul Rupert Murdoch und dessen Sohn James lustig. Auf die Frage, ob er damit rechne, von den Murdochs hinsichtlich einer Formel-1-Übernahme kontaktiert zu werden, antwortet Ecclestone: "Warum fragt ihr das nicht CVC? Das sind die Anteilseigner. Aber es wäre ja nett. Sie sind ja jetzt schon involviert, besitzen Ferrari."
Aber Ecclestone macht sich nicht nur über die Übernahmeabsichten von News Corporation und Exor lustig, sondern er amüsiert sich auch über die Teams. Bekanntlich hat FOTA-Chef Martin Whitmarsh gestern in Istanbul angekündigt, dass sich die Rennställe durchaus vorstellen können, sogar selbst Formel-1-Anteile zu übernehmen. Darüber soll morgen im Rahmen einer FOTA-Sitzung erstmals konkret diskutiert werden.
Keine Beteiligung der Teams
Die nicht ausgesprochene, aber im Raum stehende Drohung einer "Piratenserie" nimmt Ecclestone sowieso nicht weiter ernst: "Das hat es schon oft genug gegeben, dass sich jemand abspalten wollte, aber bis jetzt hatten sie damit keinen Erfolg. Wir hatten fünf oder sechs Concorde-Agreements und vor jedem hat es diese Diskussionen gegeben. Das ist das ganz normale Vorspiel, bevor diese Dinge passieren", relativiert er.