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Nürburgring: Grüne wollen Subventionen streichen
Die Grünen stehen in Rheinland-Pfalz vor einer Regierungsbeteiligung, was entscheidende Auswirkungen auf die Formel 1 haben könnte
(Motorsport-Total.com) - Der Tsunami in Japan könnte indirekt Auswirkungen auf die Formel 1 in Deutschland haben. Denn nicht zuletzt aufgrund der Reaktorkatastrophe in Fukushima und der damit entbrannten Atomdiskussion in Europa erreichten die Grünen bei der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz am 27. März ein sensationelles Ergebnis von 15,4 Prozent (plus 10,8 Prozent im Vergleich zu 2010).
Weil die SPD gleichzeitig ihre absolute Mehrheit verloren hat, wird es aller Voraussicht nach zu einer rot-grünen Regierungsbildung kommen. Die Grünen wollen unter anderem den Nürburgring genau unter die Lupe nehmen, der in den vergangenen Jahren wegen dubioser Vorgänge rund um die Finanzierung des im Jahr 2009 eröffneten Freizeitparks, in den rund 350 Millionen Euro an Steuergeldern geflossen sind, in die Schlagzeilen geraten ist.
Alle zwei Jahre gastiert auch die Formel 1 in der Eifel. Die ist nicht zuletzt wegen der hohen Grand-Prix-Gebühr von geschätzten 15 Millionen Euro, die an die Inhaber der kommerziellen Rechte überwiesen werden muss, ein Verlustgeschäft. Medienberichten zufolge kostet die Formel 1 den Steuerzahler alle zwei Jahre rund 13 Millionen Euro. Die Grünen wollen das durchleuchten und die Aufklärung der dubiosen Nürburgring-Finanzierung vorantreiben.
"Ich habe nichts gegen die Autorennen in der Eifel. Ich habe nur ein Problem, wenn Steuergeld dazu gebraucht wird, dass andere Millionen und Milliarden Euro an Gewinn einstreichen", wird der grüne Fraktionschef Daniel Köbler von der 'dpa' zitiert. Er geht mit einem klaren Ziel in die Koalitionsverhandlungen mit der SPD: "Wir werden darauf hinarbeiten, die Subventionen am Ring in absehbarer Zukunft dauerhaft zu streichen."
"Wir wollen den Nürburgring nicht einfach dichtmachen - da steckt ja schon viel Steuergeld drin", stellt der 30-Jährige klar. Aber: "Wir können uns nicht mit so hohen Subventionen zum Spielball von Einzelnen machen." Wen er damit meint, lässt Köbler offen, mit ein bisschen Fantasie kann man diese Aussage jedoch durchaus auf Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone und sein teures Imperium projizieren...