• 07. April 2011 · 09:23 Uhr

Red Bull verkauft wegen Vettel mehr Getränkedosen

Red Bull und Mercedes erklären anhand von konkreten Beispielen, wie sie den kommerziellen Erfolg ihres Formel-1-Engagements belegen können

(Motorsport-Total.com) - Den Werbewert eines Formel-1-Engagements genau zu messen, ist nach wie vor eine sehr komplexe Aufgabe, sodass die Rechnungen je nach Betrachtungsweise teilweise ganz unterschiedlich ausfallen. Doch zumindest für Red Bull scheint sich der Aufwand, zwei Teams zu betreiben, unterm Strich zu lohnen, vor allem seit Sebastian Vettels Erfolgssträhne.

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Sebastian Vettel ist Garant für viele verkaufte Red-Bull-Dosen in Deutschland Zoom Download

"Es gibt eine konkrete Messlatte für das Krisenjahr 2009, wo Red Bull und auch viele andere Unternehmen stagniert sind. Aber ein Markt ist aus dem Raster ausgebrochen. Das war Deutschland mit einem Plus von über zehn Prozent", argumentiert Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko. "Welchen anderen Grund gibt es außer Formel 1 und Sebastian Vettel, dass Deutschland, das von der Krise genauso betroffen war, als einziges Land in Europa einen solchen Zugewinn hatte? Dafür hat Sebastian gesorgt."

Erfolg macht die Formel 1 billiger

Was allerdings auch bedeuten würde: Der Werbewert ist sehr stark nationalitätenabhängig und lässt sich nicht automatisch internationalisieren. Aber: "Erfolg zahlt sich bei uns auch anders aus", rechnet Marko in der 'Sport Bild' vor. "2010 waren die Nettokosten für Red Bull so gering wie nie, seit wir in der Formel 1 sind. Weil eben die Sponsoreneinnahmen gestiegen sind, aber unser Gesamtbudget nicht." Dafür bekommt Vettel als Weltmeister natürlich mehr Gehalt überwiesen als noch 2009.

Red Bull beschäftigt in Milton Keynes 550 Mitarbeiter, das Jahresbudget beläuft sich auf über 200 Millionen Euro. Allerdings ist das österreichisch-britische Team inzwischen von der sturen Linie abgewichen, keine Fremdsponsoren auf das Auto zu pinseln. So spült zum Beispiel der Vertrag mit Automobilhersteller Infiniti einige Millionen in die Kriegskasse. Auch mit kleineren Sponsoren wurden neue Verträge abgeschlossen.

Genaue Kalkulationen, wie viel ein Formel-1-Engagement bringt, gibt es nicht. Allerdings verlassen sich Automobilhersteller und Sponsoren gleichermaßen auf die immer verlässlicher und genauer werdenden Rechnungen verschiedener Agenturen. So wurde zum Beispiel dem Motorenhersteller Renault (nicht zu verwechseln mit dem Team aus Enstone) vorgerechnet, dass die aktuellen 100 Millionen Euro Investitionsvolumen zu einem Werbe-Gegenwert von 300 Millionen Euro führen.

Mercedes verkauft mehr silberne Autos

"Es gab und gibt beispielsweise einen sehr hohen Anteil von silberfarbenen Mercedes auf den Straßen."Norbert Haug
Bei Mercedes drückt der Vorstand schon lange auf die Kostenbremse, sodass die Formel 1 heute trotz des eigenen Werksteams billiger kommt als noch vor ein paar Jahren. Den Nutzen des Engagements erläutert Norbert Haug an einem plakativen Beispiel: "Es gab und gibt beispielsweise einen sehr hohen Anteil von silberfarbenen Mercedes auf den Straßen. Die Zahl stieg signifikant, nachdem der Silberpfeil wiedergeboren wurde", so der Sportchef über die McLaren-Umlackierung im Jahr 1997.

"Wir haben mit unserem Motorsport-Engagement zur Dynamisierung der Marke beigetragen", argumentiert er weiter. "Die Kombination Mercedes, AMG, Formel 1, DTM ist einzigartig in der Branche. AMG ist ein echtes Erfolgsprodukt. Unsere Werbespots zeigen den Geist der Sportlichkeit unserer Marke und sind bei ihren Betrachtern bereits Kult. Auch so wird auf das Markenkonto eingezahlt. Und wäre das nicht so, würde unser Engagement auch beendet werden."

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