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Todt will Ecclestone herausfordern
Bei den Verhandlungen um ein neues Concorde-Agreement will Jean Todt harte Saiten aufziehen - Der FIA-Präsident ist kampfeslustig und motiviert: Zweite Amtszeit?
(Motorsport-Total.com) - Mit den Worten "Todt ist ein Max für Arme" hat Bernie Ecclestone seine Geringschätzung für FIA-Präsident Jean Todt drastisch zum Ausdruck gebracht. Der Formel-1-Boss sehnt sich die alten Zeiten zurück. Bis zur Amtsübernahme durch Todt verhandelte Ecclestone immer auf kurzem Dienstweg mit dessen Vorgänger Max Mosley. Man stritt sich oft, raufte sich aber immer wieder zusammen.
Ecclestone hat derzeit eines im Sinn: Vor dem Start in die Verhandlungen um ein neues Concorde-Agreement, das die kommerziellen Seite der Formel 1 regelt, möchte er die Position von Todt schwächen. Der 80-Jährige hat Angst, der FIA-Präsident könnte die Teams auf seine Seite ziehen und die Verhandlungen so verkomplizieren.
"Es liegt an mir, das Beste herauszuholen und die Formel 1 in eine gute Zukunft zu führen", wird Todt von 'James Allen on F1' zitiert. "Der Rechtedeal über 100 Jahre war schon in Ordnung. Aber die Zeiten haben sich geändert. Noch vor 15 Jahren gab es nicht all die technischen Möglichkeiten, um die Formel 1 im Fernsehen gut darzustellen. Diese Möglichkeiten kosten aber auch Geld."
Todt möchte für den Automobil-Weltverband mehr Geld herausschlagen. Ein größeres Stück vom Vermarktungskuchen soll an den Place de la Concorde in Paris geliefert werden. "Unsere Kosten sind in den vergangenen zehn Jahren angestiegen. Fortschritt hat seinen Preis", klagt der Franzose, der frisches Geld für seine diversen Initiativen braucht. Todt ist kampfeslustig, denkt sogar schon an eine zweite Amtszeit.
"Ich will das Beste für die FIA. Erst wenn das gewährleistet ist, dann ist es auch das Beste für alle Beteiligten. Eine FIA-Weltmeisterschaft muss den vollen Rückhalt des Verbandes genießen. Das ist die beste Garantie für die Teams und CVC", sagt Todt und spricht somit eine indirekte Drohung aus. Er reagiert damit auf Ecclestone, der künftig das Regelwerk nicht mehr die FIA allein überlassen will.
"CVC lässt Bernie Ecclestone völlig freie Hand. Er macht einen guten Job bezüglich der Vermarktung. Aber er macht es nicht allein", sagt der FIA-Präsident und holt schnell die Teams mit in sein Boot. "Es ist wie bei einem Film. Du kannst den besten Regisseur haben, aber der kann auch nur dann arbeiten, wenn vernünftige Schauspieler dabei sind."
"An der großen Show Formel 1 sind viele andere maßgeblich beteiligt. Man müsste mal schauen, wer wie viel Anteil hat", sagt Todt. "Man muss sich fragen, was die Formel 1 eigentlich ist, und für was sie in Zukunft stehen soll. Man muss intensiv über die Verteilung der Einnahmen und kosten diskutieren." Bezüglich des neuen Concorde-Agreements zeichnet sich nun also ein hartes Duell ab.