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Offiziell: Saisonauftakt in Bahrain abgesagt
Der Saisonauftakt der Formel 1 wird wegen politischer Unruhen nicht am 13. März in Bahrain, sondern erst am 27. März in Australien stattfinden
(Motorsport-Total.com) - Nun ist es also offiziell: Aufgrund der politischen Unruhen im arabischen Raum muss der Formel-1-Saisonauftakt in Bahrain abgesagt werden. Das steht seit einem Telefonat zwischen Bernie Ecclestone und Kronprinz Salman ibn Hamad ibn Isa Al Chalifa am Montagnachmittag fest. Das erste Rennen wird stattdessen am 27. März in Australien stattfinden.
"Im Moment gilt die Aufmerksamkeit des Landes dem neuen nationalen Dialog für Bahrain", begründet der in der Kritik stehende Kronprinz. "Obwohl Bernie Ecclestone dankenswerterweise klargestellt hat, dass wir die Entscheidung treffen müssen und dass wir dafür noch Zeit haben, ist es unserer Meinung nach wichtig, uns jetzt auf nationale Interessen zu konzentrieren und das Formel-1-Rennen zu einem späteren Zeitpunkt auszutragen."
Ecclestone nicht vertragsbrüchig
"Ich möchte mich persönlich bei Bernie Ecclestone für seine Unterstützung und sein Verständnis bedanken", gibt Al Chalifa zu Protokoll. "Nach den Ereignissen der vergangenen Wochen hat es für unsere Nation oberste Priorität, Tragödien zu überwinden, Narben zu heilen und jene Struktur wiederzuentdecken, die dieses Land zusammenhält, um der Welt zu beweisen, dass Bahrain dazu in der Lage ist, wieder vereint zu sein."
Ecclestone ist eigenen Angaben nach "traurig, dass Bahrain das Rennen absagen muss" - und impliziert damit klipp und klar, dass die Entscheidung letztendlich nicht von ihm ausgegangen ist. Das ist für die vertraglichen Angelegenheiten ein wichtiger Punkt, denn somit ist nicht die Formel-1-Seite, sondern Bahrain vertragsbrüchig geworden. Es geht um umgerechnet 25 Millionen Euro Gebühr für den Grand Prix, die der Formel 1 normalerweise zustehen würden.
Ungeachtet dessen wünscht Ecclestone "der ganzen Nation alles Gute dabei, ihr Land zu heilen. Die Gastfreundschaft und Wärme der Menschen in Bahrain ist ein Markenzeichen für das dortige Rennen, wie jeder bestätigen wird, der schon einmal in Bahrain dabei war. Wir freuen uns darauf, bald wieder dort zu fahren." Wahrscheinlich sogar noch dieses Jahr, genauer gesagt Anfang November - auch wenn dies offiziell noch nicht bestätigt wird.
Ausnahmezustand in Manama
Streckenchef Sajid Rasched al-Sajani fügt an: "Der Grand Prix ist immer eine Zeit der Freude und er erfüllt Bahrain und seine Bevölkerung mit Stolz. Er ist ein Schaufenster in die ganze Welt und wir freuen uns darauf, die Teams und Fahrer in sehr naher Zukunft in Bahrain begrüßen zu dürfen. Ich hoffe, dass die Formel 1 und unsere Freunde auf der ganzen Welt diese Entscheidung in dieser schwierigen Zeit verstehen können."
Seit einigen Tagen herrscht in Bahrain Ausnahmezustand, weil die von Tunesien und Ägypten ausgehenden Proteste nun auch auf Gegner der Königsfamilie in der Hauptstadt Manama übergeschwappt sind. Im Zuge der Unruhen wurden bereits sieben Menschen getötet. Eines der größten Feindbilder ist Kronprinz Al Chalifa, zugleich Oberbefehlshaber des Militärs sowie wichtigster Mann hinter dem Grand Prix.