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Mateschitz über den Marketingeffekt der Formel 1
Red Bull und Dietrich Mateschitz gelten als Marketinggenies - Der Österreicher analysiert das Formel-1-Engagement aus finanzieller Sicht
(Motorsport-Total.com) - Der Österreicher Dietrich Mateschitz hat sich mit den beiden WM-Titeln in der Formel 1 einen Traum erfüllt. Nachdem die Brausemarke über viele Jahre auf den Sauber-Boliden zu sehen war, wurde Jaguar Ende 2004 übernommen und unter neuem Namen in kürzester Zeit an die Spitze geführt. Für Red Bull ist die Königsklasse ein weiteres Marketinginstrument, neben den zahlreichen weiteren Extremsportarten. Red Bull vertritt in der Königsklasse auch ein ganz anderes Image als die arrivierten Rennställe wie McLaren, Ferrari und Williams. Unter dem Strich wird das Energiegetränk mit Sport aufgeladen, was den Verkaufszahlen helfen soll.
"Das Engagement ist Teil unseres Gesamtmarketingmixes und so muss es gesehen werden. Die Formel 1 hat zweifellos ihren Anteil, aber nicht mehr als eben nur diesen", wird Mateschiz von der 'Welt online' zitiert. "Der Zusammenhang zwischen dem Markenwert eines Automobilherstellers und der Formel 1 ist ein größerer, aber auch bei uns wird das Erreichte im Markenimage von Red Bull seinen Niederschlag finden."
Red Bull hat einen frischen Wind in die sonst so sterile Königsklasse gebracht. "Unsere Zielsetzung war, den Schwerpunkt auf Sport und Entertainment zu legen, und zwar zulasten von Politik, Macht, Industrie und so weiter", so der Österreicher. "Dies wird inzwischen nicht nur von uns, sondern von allen Beteiligten der Formel 1 mitgetragen, sowohl von anderen Teams als auch der FIA und Bernie Ecclestone. Aber wie immer und überall gibt es natürlich auch in unserem Falle Leute, die alles wissen und uns daher als reines Marketingteam bezeichnet haben."
Stellt sich die Frage, ob man mit der Formel 1 überhaupt noch Geld verdienen kann. Für Williams beispielsweise stellt die Königsklasse das Kerngeschäft dar und ist auch auf externe, zahlungskräftige Sponsoren angewiesen. Red Bull ist zwar ebenfalls ein Privatrennstall, aber im Hintergrund sind die nötigen finanziellen Ressourcen vorhanden. Wie stellt sich für Mateschitz die Geldvernichtungsmaschinerie Formel 1 dar?
"Die Zeiten, in denen man in der Formel 1 Geld verdiente und sich davon Yachten und Flugzeuge leisten konnte, sind lange vorbei. Vielleicht kommen sie auch wieder, aber dies zum Anlass zu nehmen, das damit verbundene Engagement und Commitment einzugehen? Da wäre man wahrscheinlich schlecht beraten."
In sechs Jahren hat es Red Bull mit weniger finanziellen Mitteln an die Spitze geschafft als vergleichsweise Toyota. Die Japaner haben Unmengen in das Projekt gesteckt und praktisch keine Erfolge gefeiert. "Gab es früher jährliche Budgets von 800 bis 900 Millionen Euro und mehr, wurden diese Budgets drastisch reduziert, und es wird versucht, diese auch weiterhin zu reduzieren."
"Derzeit variieren die Bruttobudgets wahrscheinlich zwischen 100 bis 500 Millionen Euro, netto reduziert sich das um den Anteil von Sponsoren und leistungsabhängige Einnahmen am Concorde Agreement. Unser Budget liegt etwa im unteren Mittelfeld", so der Österreicher, der sich über den Sieg gegen die Traditionsrennställe Ferrari und McLaren irrsinnig freut.
"Je stärker die Gegner sind, umso mehr freut man sich über einen Sieg über eben diese. Diese sportliche Rivalität beschränkt sich aber auf das Rennen selbst und nicht auf die Unternehmen und die darin verantwortlichen Personen. Norbert Haug und Luca de Montezemolo waren mit die Ersten, die uns gratuliert haben, und umgekehrt hätten wir es genauso gehalten."