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Großzügiger Mateschitz: Bonus für alle Teammitglieder
Dietrich Mateschitz lässt sich nicht lumpen und greift für seine Mitarbeiter tief in die Tasche - Sebastian Vettel würde er am liebsten "pragmatisieren"
(Motorsport-Total.com) - Dietrich Mateschitz genießt in Österreich allerhöchstes Ansehen, nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern vor allem bei seinen Mitarbeitern, die er großteils persönlich kennt. Spätestens nach dem Gewinn beider WM-Titel 2010 dürften ihm auch die Herzen der Formel-1-Belegschaft in Milton Keynes zufliegen, denn Red Bull zahlt für diesen riesigen Erfolg einen sehr ansehnlichen Bonus.
Medienberichten zufolge lässt Mateschitz stattliche 10.000 Britische Pfund (umgerechnet fast 12.000 Euro) für jeden einzelnen der 550 Mitarbeiter springen. Das entspricht insgesamt knapp sechseinhalb Millionen Euro, "aber ich schätze, das können wir uns leisten", lächelt der großzügige Konzernchef und fügt gegenüber 'Autosport' an: "WM-Prämien sind in allen Mitarbeiterverträgen festgeschrieben." Und zwar bis hinunter zur Putzfrau in Milton Keynes.
Das Budget wird durch diese Einmalzahlungen nicht übermäßig belastet, da der Konstrukteurs-WM-Titel eine deutlich höhere Einnahmenbeteiligung am FOM-Preisgeldtopf bedeutet. Für die Moral des Teams sind solche Maßnahmen jedoch extrem förderlich: "Ich habe schon viele SMS bekommen, in denen sich Mitarbeiter zum Beispiel für ihre neue Küche bedanken", wird Teamchef Christian Horner vom 'Independent' zitiert.
Da ist es dann auch kein Wunder, dass das "Dreamteam" (Mateschitz: "Das wäre vielleicht übertrieben formuliert") nicht auseinanderbrechen wird: "Alle bleiben zusammen", erklärt der "Oberbulle". "Ich würde sagen, dass von der höchsten Ebene des Teams niemand nicht mindestens ein Angebot von einem anderen Team erhalten hat, doch niemand ließ sich davon verlocken. Ich bin sicher, dass sich das nach zwei Titeln nicht ändern wird."
Jetzt gilt es zunächst mal, den neuen Weltmeister Sebastian Vettel langfristig zu binden. Der Vertrag des Deutschen läuft angeblich Ende 2011 aus, Red Bull möchte ihn aber angeblich bis Ende 2015 an Bord wissen. Mateschitz würde ihn am liebsten pragmatisieren: "So heißt das bei uns in Österreich, wenn man verbeamtet wird. Das passiert nach zehn Jahren Dienstzeit. Sebastian ist ja bei uns, seit er 13 ist - also wäre es jetzt soweit", sagt er im 'Tagesspiegel'-Interview.
"Sein Traum ist es ja, einmal für Ferrari zu fahren", weiß der 66-Jährige, "aber er will natürlich auch das beste Auto haben. Wenn wir ihm das bieten, dann wird er schon bleiben. Wenn nicht, dann ist er frei, dorthin zu gehen, wo er wieder Weltmeister werden kann." Doch wer Vettel am Montag und Dienstag bei den WM-Feierlichkeiten am Hangar-7 in Salzburg erlebt hat, der kann sich nicht vorstellen, dass er die Red-Bull-Familie bald verlassen wird...