FIA plant Sanktionen gegen US F1 und Briatore
US F1 und Flavio Briatore müssen sich warm anziehen: FIA-Präsident Jean Todt plant Sanktionen wegen Nichterscheinens und "Crashgate"
(Motorsport-Total.com) - Zwölf Teams nahmen heute an den ersten beiden Trainings zum Grand Prix von Bahrain teil, dabei hätten in der Sakhir-Wüste eigentlich 13 Rennställe am Start sein sollen. Doch US F1 musste den Plan, an der Weltmeisterschaft 2010 teilzunehmen, offiziell begraben. Damit bleibt ein Startplatz frei, obwohl es durchaus andere Interessenten gegeben hätte.
FIA-Präsident Jean Todt will das nicht auf sich sitzen lassen und hat daher veranlasst, mögliche Sanktionen gegen US F1 zu prüfen: "Ihr Nichterscheinen ist sicher eine Enttäuschung", erklärt der Franzose. "Wir hatten gehofft, ein amerikanisches Team an den Start zu bringen, aber das war nicht möglich. Gestern bat ich den Weltrat, die Situation zu prüfen. Das alles ist Teil der Einführung des neuen Disziplinargremiums, für das wir gestern abgestimmt haben."
"Ich werde also an den Weltrat berichten und Graham Stoker als Sportpräsident wird den Bericht an die zuständigen Personen weiterleiten. Dann schauen wir, was passiert", so Todt. "Ich bin enttäuscht, weiß aber auch, dass sie alles versucht haben. Wie Sie wissen, war Charlie Whiting kürzlich dort und hat sich die Einrichtungen angesehen. Ihm wurden auch einige im Bau befindliche Autos gezeigt, aber leider waren sie nicht weit genug, um am ersten Grand Prix teilzunehmen."
Doch nicht nur US F1 muss Sanktionen durch die FIA fürchten, sondern auch Flavio Briatore. Der ehemalige Renault-Teamchef war infolge der "Crashgate"-Affäre von Singapur 2008 ursprünglich lebenslang gesperrt wurden, erwirkte anschließend aber vor dem Tribunal de Grande Instance in Paris eine Aufhebung der Sperre. Das will die FIA nicht auf sich sitzen lassen und daher alle rechtlichen Möglichkeiten prüfen.
"Die FIA hat vor Gericht aufgrund von Formalitäten verloren, nicht wegen der eigentlichen Inhalte. Daher habe ich mit der Einwilligung des FIA-Senats entschieden, dagegen in Berufung zu gehen", gibt Todt zu Protokoll. "Wir können nicht vergessen, dass ein Auto absichtlich in einen Unfall verwickelt wurde - das darf nicht ohne Konsequenzen bleiben. Daher prüfen wir im Moment alle Möglichkeiten, um diese Angelegenheit zu regeln."