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"Seeing Red": Neue Formel-1-Doku über Luca di Montezemolo
Luca di Montezemolo als früherer Teammanager und Präsident von Formel-1-Team Ferrari bekommt eine Dokumentation über sein Leben und Wirken
(Motorsport-Total.com) - Für Luca di Montezemolo war Ferrari mehr als nur ein Lebensabschnitt. Das zeigt "Seeing Red", eine neue Dokumentation über das Leben und Wirken des früheren Teammanagers und Präsidenten der italienischen Traditionsmarke, die 2025 in die Kinos kommen soll.
Der Macher des Films ist in Formel-1-Kreisen wohlbekannt: Manish Pandey hat unter anderem die Dokumentation "Senna" über den dreimaligen Weltmeister Ayrton Senna verantwortet und war in leitender Funktion auch an der Miniserie "Lucky" über den langjährigen Formel-1-Boss Bernie Ecclestone beteiligt.
Tatsächlich war Pandey im Jahr 2020 gerade dabei, Ecclestone für seine Dokumentation zu interviewen, als er plötzlich einen Anruf aus Italien erhielt. Am anderen Ende: di Montezemolo. "Er sagte, er habe nie ein Buch oder etwas dergleichen über sein Leben gemacht, und ob das etwas wäre, das ich gerne umsetzen würde", erzählt Pandey im Gespräch mit Motorsport Magazine.
Pandey wollte - aber so einfach gestalteten sich die Dreharbeiten mit dem früheren Ferrari-Boss nicht: "Wenn man sich mit Luca auf der Straße bewegt, ist man sofort von Fans umringt. Es ist, als wäre man mit Paul Newman unterwegs", sagt Pandey.
Trinken wie die Weltmeister
Die Bekanntheit von di Montezemolo hat in Italien vor allem einen Grund: seine Rolle als Teammanager bei Ferrari in den 1970er-Jahren. Damals mischte di Montezemolo gemeinsam mit Niki Lauda die Formel 1 auf und holte zwei Fahrertitel nach Maranello.
Für die Dokumentation hat Pandey historisches Filmmaterial aus dieser Zeit verwendet - und er hatte Unterstützung bei der Recherche: Edoardo Stella, Sohn von McLaren-Teamchef Andrea Stella, war einer der Redakteure, die in alten Archiven suchten.
"Diese Bilder zeigen, wie eng die Beziehung zwischen Luca und Niki wirklich war", sagt Pandey. "Man ist überrascht davon. Stellt euch mal vor, Lewis [Hamilton] und [sein Mercedes-Renningenieur] Bono [Bonnington] gehen nach dem Rennen zusammen essen, trinken und übernachten dann im gleichen Hotel. Das hat mich umgehauen."
Ebenso intensiv seien die Szenen aus di Montezemolos zweiter Ferrari-Ära rund um die Erfolge mit Michael Schumacher, betont Pandey. "Unterm Strich geht es in diesem Film vor allem um Loyalität."
Karrierestationen außerhalb von Ferrari
Moderiert wird die Dokumentation vom englischen Journalisten Chris Harris, der di Montezemolo bei einigen Karrierestationen begleitet hat. Für den früheren Top-Gear-Moderator Harris steht fest: "Luca di Montezemolo ist die interessanteste Persönlichkeit, die mir in meinem beruflichen Leben begegnet ist."
Fotostrecke: Arrivederci, Luca!
Arrivederci, Luca! 41 Jahre nach seinem Einstieg nimmt Luca Cordero di Montezemolo seinen Hut bei Ferrari und ist ab sofort nicht mehr Präsident der Traditionsmarke. Mit dem Ausscheiden di Montezemolos endet eine Erfolgsgeschichte, die insgesamt acht Fahrer- und elf Konstrukteurstitel beinhaltet. Fotostrecke
Und di Montezemolo hatte ein erfülltes Berufsleben - auch außerhalb von Ferrari: Als Generaldirektor war er für die Organisation der Fußball-WM 1990 in Italien zuständig, stand der italienischen Vereinigung der Zeitungsherausgeber vor, saß im Verwaltungsrat diverser Großunternehmen und wurde 2004 von der Financial Times unter die 50 weltbesten Manager gewählt. Seit 2002 ist er zudem Ehrenbürger von Maranello.
