Abstand von Social Media: Colapinto folgt Hamiltons Rat
Franco Colapinto räumt ein, dass mit seiner neuen Popularität nicht immer leicht umzugehen sei - Im Social Web hat er bereits Konsequenzen gezogen
(Motorsport-Total.com) - Weniger als drei Monate, nachdem Franco Colapinto mitten in der Saison von Williams in die Formel 1 berufen wurde, hat sich das Leben des 21-Jährigen komplett verändert. Der argentinische Fahrer hat inzwischen über vier Millionen Follower auf Instagram und ist eine echte Sport-Sensation in Südamerika.
© Motorsport Images
Hamilton rät jungen Fahrern wie Colapinto, sich von sozialen Medien fernzuhalten Zoom Download
Es ist eine Art von Ruhm, die normalerweise Persönlichkeiten wie Lionel Messi vorbehalten ist - und Colapinto beginnt, sich nur langsam daran zu gewöhnen.
"Nun, es ist eine sehr seltsame Sache", sagt er über seinen neu gewonnenen Prominentenstatus im Gespräch mit Motorsport.com Global, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com, und verrät: "Ich habe Twitter (X) gelöscht."
"Ich finde es sehr toxisch. Und was auch immer du tust, es hat einen sehr großen Einfluss. Sie (die Follower) nehmen jede kleine Sache, die du tust, als große Nachricht wahr. Das muss man verstehen, aber es gehört zum Job dazu."
Mittlerweile habe er etwas Abstand von sozialen Medien genommen. "In meinem Fall hilft es, sich nicht so sehr ablenken zu lassen, weil sie nicht besonders nützlich sind", findet Colapinto und spricht den Hass im Netz an: "Es ist sehr einfach für Menschen, online zu gehen und ... nicht so nette Dinge zu verbreiten."
Seine Aussagen folgen nur wenige Tage, nachdem Lewis Hamilton eine Warnung an die jungen Fahrer des Sports über die Gefahren von sozialen Medien aussprach.
"Lasst euch von der Negativität nicht unterkriegen, denn die Menschen sind heutzutage so negativ und urteilen ständig über euch", sagte der siebenfache Weltmeister Reportern, als er gefragt wurde, welchen Rat er den neuen Fahrern geben würde.
"Bleibt weg von sozialen Medien und haltet eure Familie und eure engsten Freunde in der Nähe. Sie sind eure einzigen wahren Freunde, die da sein werden, wenn es schwierig wird."
Fotostrecke: Interview Lewis Hamilton: "Immer als Außenseiter gefühlt"
... über sein Alter (34): "Ich fühle mich als Youngster. Ich trainiere viel, esse sehr gesund, versuche auch, insgesamt gesund und vergnüglich zu leben und jeden Tag mindestens einmal zu lachen. Aber das Wichtigste in meinem Leben sind meine Familie und mein Glaube." Fotostrecke
Hamilton riet den Nachwuchsfahrern außerdem, sich nicht ausnutzen zu lassen. "Macht nicht alles, was euch irgendjemand sagt, stellt viele Fragen und lasst euch Zeit", sagte der Brite. "Ich erinnere mich, wie ich mit 22 Jahren ins kalte Wasser geworfen wurde. Man versucht nett zu sein, aber die Leute nutzen das aus."
"Wenn ich einen jungen Fahrer hätte und mich um ihn kümmern würde", fuhr Hamilton fort, "würde ich ein starkes Unterstützungsnetzwerk um ihn herum aufbauen, damit er sich sicher fühlt und die sozialen Medien ihn nicht so sehr beeinflussen."
"Es geht darum, diesen jungen Leuten eine Chance zu geben und sie nicht niederzumachen, wenn ihnen Fehler unterlaufen. Wenn man im Rampenlicht steht und Fehler macht, ist das wirklich, wirklich hart. Deshalb sollten wir diese Leute aufbauen und ihnen nicht nur eine Chance geben, sondern zwei", findet Hamilton.