Lewis Hamilton verortet "rassistisches Element" in Sulayem-Aussagen
Lewis Hamilton findet, dass sich FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem in seiner Wortwahl bezüglich zu vieler Kraftausdrücke in der Formel 1 selbst vergriffen hat
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton findet, dass die Wortwahl von FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem in seinem Versuch, gegen das Fluchen in der Formel 1 vorzugehen, ein "rassistisches Element" beinhaltet. Eine Reaktion auf eine Aussage des FIA-Präsidenten in einem exklusiven Interview mit Motorsport.com, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network.
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Lewis Hamilton findet, dass sich der FIA-Präsident mit einer Formulierung vergriffen hat Zoom Download
Bin Sulayem hatte erklärt, dass die FIA das Formel-1-Management gebeten habe, Schimpfwörter in den TV-Übertragungen, etwa am Boxenfunk, stärker zu zensieren. Er sagte: "Wir müssen zwischen unserem Sport, Motorsport und Rapmusik unterscheiden. Wir sind keine Rapper. Wie oft sagen die das F-Wort in der Minute? Das sind wir nicht. Das sind die, und wir sind wir."
Vor dem Grand Prix von Singapur am kommenden Wochenende wurde Hamilton gefragt, was er von bin Sulayems Kommentar zu "Rappern" halte und ob ein hartes Durchgreifen gegen Fluchen erforderlich sei. Zum ersten Punkt stellt Hamilton die Wahl der verwendeten Sprache in Frage.
Er sagt: "Mir gefällt nicht, wie er es formuliert hat. Zu sagen, dass Rapper sehr stereotyp sind, und wenn man darüber nachdenkt, sind die meisten Rapper schwarz, und das deutet wirklich darauf hin, wenn es heißt: 'Wir sind nicht wie sie.' Ich denke also, dass das die falsche Wortwahl ist. Es gibt hier ein rassistisches Element."
Der 39-Jährige stimmt jedoch der Idee zu, die Fahrer aufzufordern, weniger Kraftausdrücke zu verwenden, und schlägt vor, dass Geldstrafen funktionieren könnten: "Als ich 22 war, habe ich nicht so viel darüber nachgedacht, und es ging mehr darum, dass man seinen Emotionen freien Lauf lässt und sagt, was einem gerade in den Sinn kommt, egal wie viele Leute zuhören und wie viele Kinder zuhören."
"In diesem Sinne stimme ich zu. Man hört einigen anderen Fahrern zu, und sie haben es noch nicht verstanden. Aber irgendwann werden sie es wahrscheinlich verstehen. Ich bin sicher, wenn man Strafen dafür verhängt, werden die Leute damit aufhören, und vielleicht ist das ... Ich weiß nicht, ob das nötig ist, aber ich denke definitiv, dass ein bisschen zu viel geflucht wird."
Allerdings ist Hamilton wichtig, dass ein Gleichgewicht zwischen Bestrafung und Meinungsfreiheit geschützt bleibt. Er unterstreicht: "Es ist gut, Emotionen zu haben. Wir sind keine Roboter. (...) Natürlich habe ich viele Anhänger jeden Alters, aber es geht nicht um mich. Alles, was ich tue und sage, wirkt sich auf all jene Menschen aus, die Zeit mit ihren Familien opfern."
Hamiltons Aussagen fanden statt, nachdem Max Verstappen zuvor in einer Live-TV-Pressekonferenz das F-Wort benutzt hatte. Davor hatte Kevin Magnussen gescherzt, dass er nach seiner Rückkehr von seiner Sperre nun wieder "fuck" und "shit" sagen könne. Und Carlos Sainz sagte bei seinem Medientermin am Donnerstag sowohl "fuck" als auch "shit".