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"Drive to Survive": Staffel 6 der Formel-1-Serie auf Netflix bleibt sich treu
Der Netflix-Hit "Drive to Survive" über die Formel 1 setzt auch in Staffel 6 auf sein bewährtes Schema - Warum sich das Streamen für Fans immer noch lohnt
(Motorsport-Total.com) - Was wäre der Start in eine Formel-1-Saison ohne eine neue Staffel von "Drive to Survive" (DTS)? Seit 2019 gehört die beliebte Netflix-Serie zum festen Repertoire. Und so ist es mittlerweile Tradition, dass der Streamingdienst pünktlich zu den Wintertests neue Staffel der Formel-1-Dokureihe herausbringt.
© Motorsport Images
Die 6. Staffel von "Drive to Survive" blickt auf die Formel-1-Saison 2023 zurück Zoom Download
Dabei hat die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen der Königsklasse zu werfen, ihrer Popularität einen echten Boom verschafft und die Zielgruppe maßgeblich erweitert.
Auch in der mittlerweile sechsten Staffel sind alle zehn Episoden um einen der Haupthandlungsstränge der Saison 2023 aufgebaut. Da Red Bull alle Rennen bis auf eines gewonnen hat, mussten die Macher ihren Nervenkitzel woanders suchen und sich stärker auf das Drama abseits der Strecke konzentrieren.
Vielleicht ist das auch gut so, denn DTS bleibt etwas holprig, wenn es darum geht, eine Geschichte auf der Strecke zu erzählen. Die Serie verfällt in die alte Gewohnheit, aus dem Zusammenhang gerissene O-Töne und Reaktionen an der Boxenmauer über das Filmmaterial zu legen, was in Staffel 5 weniger häufig vorkam.
Denn wenn man den Anschein erregt, dass die Renningenieure ihren Fahrern bei der rasanten Anfahrt auf Kurve 1 am Start ins Ohr flüstern, ergibt das wenig Sinn. Aber an dieser Stelle müssen eingefleischte Formel-1-Fans einfach tief durchatmen und sich daran erinnern, an wen sich die Serie in erster Linie richtet.
Stattdessen glänzt DTS für erfahrene Motorsportfans - und das sind Sie vermutlich, wenn Sie das hier lesen - mit frischen Aufnahmen aus der Praxis, und das in Staffel 6.
Red Bull wirbt um Lando Norris
Die dritte Folge, die sich um McLaren dreht, sticht besonders durch ihren köstlichen Witz hervor. Denn Red Bulls Christian Horner ist darauf aus, dem Team von Zak Brown das sprichwörtliche Messer in den Rücken zu rammen, indem er Lando Norris offen umwirbt.
Wir bekommen einen netten kleinen Einblick in die internen Verwicklungen, wenn als McLarens erstklassige Sponsoren Brown besorgt fragen, was los ist. Danach folgt ein gut ausgearbeiteter Abschnitt über den Wiederaufstieg des Teams zur Mitte der Saison, als Norris beim Heimrennen in Silverstone Zweiter wurde.
Während Brown vor der Kamera die Hauptarbeit leistet und sehr präsent ist, wird Andrea Stella, seit 2023 McLaren-Teamchef, der die Mannschaft wieder auf Kurs gebracht hat, seltsamerweise kaum erwähnt. Aber vielleicht gefällt es beiden so besser.
Auch Netflix-Star Günther Steiner ist in Staffel 6 wieder ganz der Alte, während die Probleme seines Teams Haas gut dokumentiert werden. Zu sehen, wie sich junge weibliche Formel-1-Fans darum reißen, den zuweilen unflätigen Italiener bei seiner Buchsignierung zu treffen, wirkt schon fast surreal.
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Da Steiner in der Zwischenzeit bei Haas ersetzt wurde, könnte es sein letzter Auftritt in der Serie gewesen sein. Dafür feiert Netflix das Comeback eines anderen Fan-Lieblings, Daniel Ricciardo, der 2023 ein Jahr erlebt hat, das einem Hollywood-Drehbuch würdig ist.
Ihm und dem strauchelnden Nyck de Vries, der er beerbt, wird eine Episode gewidmet. Box to Box Films gebührt ein großes Lob dafür, dass sie beim Silverstone-Test des Australiers vor Ort waren, denn er überzeugte Red Bull letztendlich, Ricciardo anstelle von de Vries eine zweite Chance bei AlphaTauri zu geben.
Wir bekommen in gekürzter Form eine Reihe von Ereignissen und Treffen zu sehen, einschließlich Ricciardos erster Reaktion auf die Nachricht, dass er wieder im Spiel ist. Später kehrt er für eine weitere Episode rund um den Handgelenksbruch in Zandvoort zurück, was Liam Lawson als seinen Ersatz ins Bild bringt.
Das beste Drama liefert Alpine
Während Ferrari und McLaren auch in der zweiten Hälfte der Serie, zu der wir noch keinen Zugang hatten, eine große Rolle spielen, geht der Preis für das beste Drama geht an die Implosion bei Alpine. Die langjährige Rivalität zwischen Esteban Ocon und Pierre Gasly steht im Mittelpunkt der fünften Folge.
Aber der Titel "Civil War" (Bürgerkrieg) wäre viel passender für die Ereignisse rund um die Abgänge von CEO Laurent Rossi und Teamchef Otmar Szafnauer gewesen, die in eine zweite (noch nicht gezeigte) von Alpine dominierte DTS-Folge übergehen.
Netflix hat sich weitgehend an seine bewährte Formel gehalten. Wenn Sie also vorher kein Fan waren, wird diese Staffel Ihre Meinung nicht ändern. Aber wenn Sie nur wegen des Popcorn-Kinos hinter den Kulissen hier sind und über die eine oder andere seltsame Ausschmückung hinwegsehen können, dann Fahrt frei.
Alle zehn Episoden der sechsten Staffel von "Drive to Survive" sind ab Freitag, dem 23. Februar, beim Streaminganbieter Netflix kostenpflichtig verfügbar.