Formel 1 setzt neue CO2-Maßnahmen: 18 neue LKW, Boeing 777 statt 747
Die Formel 1 will bis 2030 klimaneutral werden und hat jetzt weitere konkrete Maßnahmen vorgestellt, um dieses Ziel zu erreichen
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 unternimmt die nächsten konkreten Schritte, um das erklärte Ziel, ab 2030 eine CO2-neutrale Weltmeisterschaft zu veranstalten, zu verfolgen. Am Donnerstag vor dem Grand Prix von Spanien wurde in einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass Formel-1-Logistiker DHL ab sofort für die Europasaison 18 neue LKW einsetzt, die mit Biokraftstoff betrieben werden.
Bei dem Kraftstoff handelt es sich um einen Drop-in-Kraftstoff des Typs HVO100. HVO (hydriertes Pflanzenöl) ist ein erneuerbarer Kraftstoff, der aus Pflanzenölen, Altspeisefetten, Rückständen und tierischen Fetten hergestellt wird.
Im Vergleich zu herkömmlichen Dieselkraftstoffen senkt das die Emissionen um mindestens 60 Prozent, und es werden Potenziale für weitere Einsparungen geschaffen, wenn sich die Technologie weiterentwickelt.
Die neuen LKW reduzieren den CO2-Ausstoß und bieten die gleiche Leistung in Bezug auf Ladekapazität und Fahrstrecke wie ihre Dieselpendants. Außerdem ist die Handhabung von Biokraftstoff unter Umwelt- und Sicherheitsaspekten unbedenklicher als das Bunkern von Diesel.
DHL-Logistikchef Paul Fowler erklärt: "Jeder LKW kann bis zu 40 Tonnen transportieren und mit einem 1.000-Liter-Tank bis zu 3.500 Kilometer weit fahren. Für die Formel-1-Etappe in Europa fahren die LKW ausschließlich mit HVO100, einem Drop-in-Biokraftstoff der zweiten Generation, der die Norm EN15940 für Paraffinkraftstoffe erfüllt."
Mit dem Einsatz von HVO100 erfüllt DHL die EU-Richtlinie für erneuerbare Energien. Aufgrund ihrer erheblichen Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit planen DHL und die Formel 1 den Einsatz dieser nachhaltig betriebenen LKW in den kommenden Jahren auszuweiten, um ihren ökologischen Fußabdruck weiter zu minimieren.
Dazu gehören die Erprobung fortschrittlicherer Technologien für die Zukunft, die Nutzung multimodaler Transportlösungen, einschließlich Land- und Seefracht, und der verstärkte Einsatz von Boeing-777-Flugzeugen, die den CO2-Ausstoß im Vergleich zu herkömmlichen 747-Maschinen um 18 Prozent senken.
DHL stattet seine LKW auch mit GPS aus, um den Kraftstoffverbrauch zu überwachen und die Routen zu optimieren. In dieser Saison wird das DHL-Motorsportteam rund 150.000 Kilometer zurücklegen und dabei bis zu 1.400 Tonnen Fracht pro Rennen transportieren. Neben den Rennwagen, Reifen, Ersatzteilen und Treibstoff wird auch das Broadcasting- und Hospitality-Equipment zum gewünschten Zielort gebracht.
Im Rahmen der Nachhaltigkeits-Roadmap von zur Beschleunigung der Dekarbonisierung bis 2030 investiert DHL sieben Milliarden Euro in saubere Logistikprozesse, um Emissionen zu reduzieren. Die Mittel werden schwerpunktmäßig für nachhaltige Flugtreibstoffe, die Elektrifizierung der Straßenflotte und die klimaneutrale Gestaltung von Gebäuden eingesetzt.
Zudem hat die Formel 1 erklärt, dass eine der wesentlichen Strategien, die Weltmeisterschaft CO2-neutral zu gestalten, beinhaltet, weniger Arbeit vor Ort zu verrichten. Weite Teile der internationalen TV-Produktion sollen in Zukunft zum Beispiel nicht mehr an den Rennstrecken, sondern remote von einem festen Standort aus gestaltet werden.