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Beschimpft und verprügelt: Hamilton spricht über schwierige Schulzeit
Schon als Sechsjähriger erlebte Lewis Hamilton tagtäglichen Rassismus - In einem Podcast berichtet der Formel-1-Star von traumatisierenden Erfahrungen
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton ist in der Formel 1 einer der Vorreiter, wenn es darum geht, sich gegen Diskriminierung und Rassismus einzusetzen - auch, weil er sie nicht nur im Laufe seiner Rennfahrerkarriere oft am eigenen Leib erfahren hat.
Schon in der Kindheit wurde der heute 38-Jährige aufgrund seiner Hautfarbe gemobbt. Wie traumatisch diese Erfahrungen für ihn waren, darüber sprach Hamilton in dieser Woche ausführlich im Podcast "On Purpose" mit Life Coach Jay Shetty.
"Für mich war die Schule wahrscheinlich der traumatischste und schwierigste Teil meines Lebens", gesteht der Brite. "Ich wurde schon im Alter von sechs Jahren gemobbt. Ich glaube, dass ich damals an dieser Schule eines von drei farbigen Kindern war, und ich wurde oft von größeren, stärkeren und fiesen Kindern herumgeschubst."
Es sei regelmäßig beschimpft und mit Dingen wie Bananen beworfen worden. Wie selbstverständlich hätten die anderen das N-Wort benutzt, ihn Halbblut genannt.
"Ich wusste einfach nicht, wo ich hingehöre. Das war schwierig für mich, und dann, im Geschichtsunterricht, gab es keine farbigen Menschen in der Geschichte, die sie uns lehrten. Also dachte ich: Wo sind die Leute, die wie ich aussehen?", so Hamilton.
Hamilton: Sie sagten mir, ich sei nichts wert
Auch von den Lehrern habe er in dieser Zeit keine Unterstützung erfahren - im Gegenteil. "Seit ich jung war, wurde mir von meinen Lehrern gesagt, dass ich es nie zu etwas bringen würde", verrät der siebenfache Formel-1-Weltmeister. "Sie schrieben diese Berichte, dass ich unkonzentriert war oder dass ich nicht gut war."
"Und ich erinnere mich an die Angst vor diesen Berichten, jedes Jahr. Ich habe mich so sehr bemüht, gut zu sein, und dann haben diese Lehrer ... Ich weiß nicht, ob den Lehrern da draußen klar ist, wenn sie diese Berichte schreiben, was zu Hause passiert. Der Stress, der damit verbunden war, war schwierig", erinnert er sich.
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Damals habe er vieles unterdrückt, auch gegenüber seiner Familie: "Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich nach Hause gehen und meinen Eltern sagen konnte, dass diese Kinder mich ständig beschimpfen, dass ich in der Schule gemobbt und verprügelt wurde."
Heute kann er die Erfahrungen positiv nutzen
"Ich wollte nicht, dass mein Vater denkt, ich sei nicht stark, und wenn ich weinen musste, hielt ich die Tränen zurück oder suchte mir einen ruhigen Ort. Erst als ich mit dem Rennsport begann, konnte ich diese Emotionen in mein Fahrverhalten einfließen lassen."
Heute macht er sich als einziger dunkelhäutiger Rennfahrer in der Formel 1 für die Belange unterrepräsentierter Gruppen stark, etwa mit seiner Stiftung "Mission 44".
"Ich treffe Kinder in Schulen und führe Gespräche mit Familien und Eltern, die schwierige Zeiten durchmachen. Ich möchte sie ermutigen: 'Es ist okay, ich habe das auch durchgemacht und seht, was ich erreicht habe, also könnt ihr es auch schaffen. Für mich ist das viel lohnender als der Sieg in einem Rennen - so viel mehr."